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Alfred Hagen erhält Ehrenzeichen vom Innenminister "Zum Feuerwehrmann muss man geboren sein"

Von Thomas Butzek 16.12.2011, 04:23

Zu den vom Land Sachsen-Anhalt geehrten Ehrenamtlichen bei der Feuerwehr gehört der Garzer Ortswehrleiter Alfred Hagen. Er erhielt das Brandschutz- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen in Silber.

Garz l Alfred Hagen war schon sehr überrascht, als er vor einigen Wochen eine Einladung zu einem Empfang des Innenministers Holger Stahlknecht in seinem Briefkasten fand. "Als dann bei der Verleihung der Ehrenabzeichen mein Name aufgerufen wurde, bin ich aus allen Wolken gefallen, damit hatte ich nie gerechnet", erzählt Alfred Hagen gestern im Gespräch mit der Volksstimme. Der 62-jährige Garzer ist schon seit 1974 bei der Ortsfeuerwehr aktiv. Kurz nachdem der in Baben aufgewachsene Schlosser in den kleinen Ort zog, trat er als Feuerwehrmann in die Wehr ein. Schon zwei Jahre später qualifizierte er sich für das Amt des Wehrleiters, in das er noch im gleichen Jahr gewählt wurde.

Seitdem steht er als Wehrleiter seinen Mann. Doch damit nicht genug. Alfred Hagens Herz schlägt für die Brandbekämpfer, und so wurden seine ehrenamtlichen Tätigkeiten immer vielseitiger. Er engagiert sich als Kampfrichter bei zahlreichen Ausscheiden, sogar bei der Deutschen Meisterschaft 2004 in Halle und bei der Landesmeisterschaft 2011 in Gollma sorgte er für einen fairen Ablauf und genaue Ergebnisse.

Auch bei der Gründung der Jugendfeuerwehr legte er sich ins Zeug und baute gemeinsam mit Jugendwart Dieter Kollrich eine starke Jugendtruppe auf. Er bedauert sehr, dass die Gruppe 2007 aufgelöst werden musste. "Durch die geburtenschwachen Jahrgänge haben wir irgendwann nicht mehr genug junge Leute für einen Trupp zusammen bekommen und mussten die Jugendfeuerwehr auflösen", erzählt er. Doch er versichert, falls sich junge Menschen im Ort für die Feuerwehr interessieren, würde er sie auf jeden Fall unterstützen und versuchen, sie bei den Nachbarwehren in Warnau und Kuhlhausen unterzubringen.

Doch trotz des Nachwuchsproblems ist Alfred Hagen sehr stolz auf "seine Truppe", denn alle seien sehr engagiert und gut ausgebildet, versichert der Vorruheständler. Er bedauert sehr, dass ihm nur noch wenige Jahre im aktiven Dienst bleiben. Denn mit 65 Jahren, so ist es Vorschrift, muss Hagen vom aktiven Dienst ausscheiden. Aber für seine Nachfolge hat er schon vorgesorgt. "Die beiden Gruppenführer Mathias Scholz und Lars Braunsdorf werden im nächsten Jahr die Qualifikation für die Leitung der Feuerwehr erwerben und können bei der Wahl zum Ortswehrleiter 2013 kandidieren." Am liebsten würde er selbst noch einmal kandidieren, denn theoretisch könne er ja noch drei Jahre im Dienst bleiben, aber er befürchtet, dass das nicht möglich sein wird und für nur ein Jahr als Wehrleiter würde er zugunsten der anderen verzichten. "Es gibt ja auch genügend andere Möglichkeiten, sich für die Truppe zu engagieren", sagt er etwas wehmütig.

Seine große Leidenschaft, die Tätigkeit als Kampfrichter, bleibt ihm erhalten, denn dort gibt es keine Altersbeschränkung. Und vielleicht bleibt dann neben der Feuerwehr etwas mehr Zeit für die Familie, für deren Unterstützung er sich in diesem Rahmen ganz herzlich bedanken möchte.