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Gemeinde, Bundeswehr und Bundesforst heißen zum Neujahrsempfang willkommen Klietz ist trotz finanzieller Probleme optimistisch

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 11.02.2012, 05:24

Gemeinde, Bundeswehr und Bundesforstamt stießen Donnerstagabend mit rund 150 Gästen im Klietzer "Seeblick" auf das Jahr 2012 an. Der Neujahrsempfang war Anlass, zurückzuschauen und über die Pläne für das neue Jahr zu sprechen.

Klietz l Dass man auch auf einem Neujahrsempfang nichts schönreden sollte, erklärte Bürgermeister Jürgen Masch zum Einstieg in seine Rede. Die Haushaltskonsolidierung, in der sich die Gemeinde Klietz zusammen mit vielen anderen in Sachsen-Anhalt befindet, habe viele Gründe. Und auch Folgen. Beispielsweise, dass der zweite Bauabschnitt der Turnhalle in den nächsten Jahren wohl nicht in Angriff genommen werden kann. Dieses Jahr reicht das Geld gerade mal für den Rad- und Wirtschaftsweg nach Neuermark. Und die Bundeswehr finanziert die Befestigung des Mahlitzer Weges mit Asphalt - "die Anlieger werden sich freuen, weil es dann bedeutend ruhiger wird". Jürgen Masch erinnerte an den Abriss der Schweineställe in Neuermark-Lübars und an das schöne Erntedankfest und das Mühlenfest. Die "Dörplüe" zählen zu den Vereinen, die das Dorfleben bereichern. "Danke allen Organisatoren, die das Gemeinwohl fördern! Und danke auch den Kameraden der Feuerwehren für ihre Einsatzbereitschaft bei Einsätzen und bei kulturellen Aktionen." Besonders hervor hob Jürgen Masch das Ehepaar Steinborn, "was ihr unter anderem am Naturlehrpfad um unseren See leistet, ist einmalig!" Nicht umsonst gab es letztes Jahr den Umweltpreis des Landes, "wir sind stolz, dass wir euch haben!" Auch die Schule hatte 2011 zum dritten Mal den Umweltpreis erhalten, "und beim Regionalausscheid im Plattdeutsch stehen unsere Klietzer Kinder seit elf Jahren stets mit ganz oben auf dem Siegertreppchen". Auch das nun schon seit 15 Jahren bestehende Schullandheim mit seiner Bedeutung vor allem für die Schüler aus der Stadt erwähnte der Bürgermeister und dankte allen, die sich für einen reibungslosen Ablauf einsetzen.

Forstoberrat Kurt-Werner Balke versicherte, dass die Bundesforst ihre Arbeit weiter auf hohem Niveau ausführt und ein zuverlässiger Partner der Bundeswehr und der Gemeinde ist, "hier gibt es kurze Wege für Entscheidungen, was die Arbeit erleichtert". Im vergangenen Jahr seien 18000 Festmeter Holz eingeschlagen worden, 21 Prozent davon von Waldarbeitern, alles andere von beauftragten Firmen. Mehrere große Jagden, bei denen auch viele Jäger aus dem Ausland begrüßt worden waren, trugen zum wirtschaftlichen Erfolg bei. 400 Stück Schalenwild waren geschossen worden - der Erlös beträgt rund 70000 Euro. Dazu kommen die Übernachtungen und damit nicht wenig Geld, das in die Region geflossen ist. Lobende Worte fand Kurt-Werner Balke auch für Fischer Gernot Quaschny, der den See bewirtschaftet. 2,1 Tonnen Fisch wurden im vergangenen Jahr gefangen, etwa 100 Angelkarten sind ausgegeben. Ob denn nun schon ein Wolf gesichtet wurde? "In den letzten zwei Wochen haben wir auf der Schneedecke intensive Fährtensuche gemacht und nichts gefunden." Klietz sei lediglich Durchzuggebiet. "Noch, denn der Wolf vermehrt sich rasant. Bei der Ansiedlung werden irgendwann wohl auch die Klietzer Wälder nicht ausgespart. Der Wolf ist willkommen!"

Für Kommandant Oberstleutnant Dietmar Nehrig war es sein letzter Neujahrsempfang, bevor er im Sommer in den Ruhestand geht. Er brachte noch einmal seine Erleichterung über den Erhalt aller drei zur Klietzer Kommandantur gehörenden Truppenübungsplätze Klietz, Altengrabow und Lehnin zum Ausdruck. Mit Applaus bekräftigten die Gäste seinen Wunsch, dass die vier Soldaten, zwei Feuerwehrleute und drei Zivilbeschäftigten, die derzeit im Auslandseinsatz im Kosovo und Afghanistan sind, gesund zurückkehren. Der Umzug der Feuerwehr, der sich immer wieder verzögert hatte, soll nun in der kommenden Woche stattfinden. Und in den kommenden Jahren seien weitere Investitionen geplant. Denn für die geforderte Schaffung von 500 zusätzlichen Unterkünften für Soldaten werden die Barbara-Häuser gebraucht und auch die Kaserne im Walde.

Bei Sekt, Wildgulasch und Schnittchen genossen alle den Empfang.