Warnauer wählen ihre "Rentnerbrigade" zu den "Havelbergern des Jahres 2011"

Die Warnauer "Rentnerbrigade" ist mit deutlichem Votum aus ihrem Ort "Havelberger des Jahres 2011" geworden. Bei der Gala im Theater der Altmark wurden auch alle anderen Blumenstrauß-gewinner für ihr ehrenamtliches Engagement auf der Bühne geehrt.

Havelberg l Vor der großen Gala am Donnerstagabend im Theater der Altmark in Stendal, zu der die Volksstimme gemeinsam mit den Kreissparkassen Stendal und Salzwedel eingeladen hatte, waren die vier Männer aus Warnau schon ein bisschen aufgeregt. Ob sie die Sieger sind, wussten sie beim Altherrenstammtisch am Mittwoch noch nicht, aber Gedanken darüber, was sie anziehen, haben sie sich gemacht. Das Ergebnis sahen die rund 200 Gäste dann, als das Quartett auf die Bühne ging. Alle trugen Krawatten in den grün-weißen Farben des Fußballvereins. Diese hatten sie sich noch schnell von den Spielern geborgt.

In ihrer Laudatio würdigte Redaktionsleiterin Andrea Schröder das Engagement der vier. Darin heißt es unter anderem: "Nur Grün! Das ist der Schlachtruf des SSV Havelwinkel Warnau. Wenn der über den Platz schallt, ist dieses Quartett immer mit von der Partie. Dann dürfen Wolfgang Kuhlen, Alwin Ritter, Dieter Dähne und Gerhard Dietrich das Spiel der Jungs von ,Grün-Weiß\' genießen und müssen nicht an Rasen mähen, heißes Wasser zum Duschen oder eine saubere Sporthalle denken. Die Rentnerbrigade, wie die vier liebevoll von den Warnauern genannt werden, hat in den vergangenen Jahren viel geleistet für den Fußball im kleinen Haveldorf. Dass dort zwei Mannschaften erfolgreich spielen können - die eine in der Kreisoberliga, die andere in der 2. Kreisklasse -, war vor einigen Jahren nur schwer vorstellbar. Auf dem Fußballplatz hatte vor 40 Jahren das letzte Punktspiel stattgefunden, er glich einem Acker. Doch die Rentnerbrigade ging vereint mit anderen Kräften daran, nach und nach einen Platz zu gestalten, der sich sehen lassen kann und auf dem am 12. Juni 2010, einen Tag nach dem Eröffnungsspiel der Fußball-WM in Südafrika, das erste Punktspiel angepfiffen wurde.

Alle vier sind Fußballer mit Leib und Seele, haben in ihrer Jugend selbst gespielt. Alwin Ritter zum Beispiel agierte in Warnau als Jugendtrainer und wirkte viele Jahre als Schiedsrichter. Wolfgang Kuhlen war in Rathenow aktiv. Fußballschuhe haben sie schon lange nicht mehr angezogen. Dennoch sind sie so gut wie täglich auf dem Platz. Bei ihren Frauen, Elisabeth Dähne, Gisela Ritter, Olinda Kuhlen und Ingrid Dietrich, stoßen die vier auf vollstes Verständnis, auch wenn sie öfter alleine frühstücken oder Kaffee trinken müssen. ,Fußball ist unser Leben\' sagt die Chefin des im Jahr 2000 gegründeten Sportvereins Carmen Thiel, die die Rentnerbrigade für den Blumenstrauß des Monats vorgeschlagen hat. Dass die vier mit fast 70 Prozent den Spitzenwert bei der Stimmabgabe erreicht haben, kann man, muss man aber nicht als ,Wunder von Warnau\' sehen. Egal ob zum Beispiel Sportverein, Feuerwehr, Volkssolidarität - Jung und Alt halten zusammen, niemand ist Außenseiter. Die ,Winkelkinder\' sind sich nicht nur eins, wenn es um das Anfeuern ihrer Fußballer bei den Spielen geht - dafür werden auch mal wichtige Termine verschoben. Nein, so wie sie viele Dinge im Dorf gemeinsam machen, stehen sie auch geschlossen hinter ihrer Rentnerbrigade und haben die Stimmzettel gleich kuvertweise in die Redaktion gebracht, denn sie sind der Meinung: Die vier sind die Havelberger des Jahres 2011."

An ehrenamtlich engagierte Menschen wurden in den sechs Redaktionen der beiden Altmarkkreise im vergangenen Jahr 36 Blumensträuße vergeben. Am Donnerstag wurde ihr Engagement auf der Bühne gewürdigt. Im Anschluss gab es im Theater gemeinsam mit vielen Gästen viel Gelegenheit zum Plaudern.

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