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Neun Abiturienten erreichen einen Durchschnitt von unter 2,0 Der Abiturjahrgang 2012 ist in Havelberg der beste seit Jahren

Von Dieter Haase 09.07.2012, 05:34

Havelberg/Klietz l 18 Absolventen der Außenstelle Havelberg des Diesterweg-Gymnasiums Tangermünde-Havelberg haben am frühen Freitagabend in der Stephanskirche in Tangermünde überglücklich ihr Abiturzeugnis in den Händen gehalten. Ein weiterer junger Mann aus ihrem Jahrgang hat die Klassenstufe 12 mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife beendet. "Was uns besonders freut, ist die Tatsache, dass wir in Havelberg schon lange nicht mehr eine so leistungsstarke Abschlussklasse hatten", erklärt der Schulfachliche Koordinator der Havelberger Außenstelle, Volker Woltersdorf, mit Stolz. Denn gleich neun junge Leute glänzten am Ende mit einem Durchschnitt von 1,1 bis 1,9. "Im Gesamtdurchschnitt liegen wir damit sogar besser als die Hauptstelle in Tangermünde", hat Volker Woltersdorf festgestellt.

Die Domstädterin Claudia Liebsch erreichte mit 1,1 das beste Ergebnis und stellte sich damit auf eine Stufe mit Linda Müller aus Tangermünde, der Jahrgangsbesten des Gymnasiums Tangermünde-Havelberg, die, bei gleichem Durchschnitt, bei den Abiturprüfungen einige Punkte mehr sammeln konnte. Mit einem Durchschnitt von 1,3 wurde der Sandauer Friedrich Busse Zweitbester des Havelberger Abiturjahrgangs 2012.

Erstmals erhielten die Havelberger Abiturienten ihre Zeugnisse übrigens zusammen mit den Abiturienten aus Tangermünde. Der Hauptgrund dafür war, dass die Aula im Havelberger Schulhaus, die in all den Jahren zuvor als Festsaal für diese feierliche Veranstaltung diente, wegen planmäßiger Bauarbeiten (das gesamte Gebäude wird derzeit saniert)nicht zur Verfügung stand.

"Mit dem Zeugnis kann ich mich nun für ein Studium bewerben. Und zwar in Medienwissenschaften. Das war schon immer mein Wunsch", erzählt Virginie Taborowski. Unter anderem hat die Glöwenerin aus diesem Grund auch bereits ein Praktikum bei der Havelberger Volksstimme absolviert. "Insgesamt neun Universitäten kommen dafür in Frage", sagt sie und fügt an: "Wenn es in Berlin klappen würde, wäre das Glück perfekt. Denn dann bin ich nicht weit weg von meinem Zuhause." Mit ihrem Durchschnitt von 1,5 hat die junge Frau aber sicher auch auf allen anderen Unis gute Chancen, aufgenommen zu werden, falls es in Berlin, aus welchen Gründen auch immer, nicht klappen sollte. Drei Jahre dauert übrigens das Studium - "und dann muss ich mal sehen, wie und wo ich meinen Weg weiter beschreite". Ins Eventmanagement einzusteigen, könne sie sich zum Beispiel ganz gut vorstellen, macht die 18-Jährige deutlich.

"Die Abiprüfungen in Geschichte und Deutsch hätten bei mir durchaus besser laufen können", findet Lukas Tetzlaff. Aber "mein Ziel, besser als mit einem Durchschnitt von 2,5 abzuschneiden, habe ich trotzdem erreicht", strahlt der Havelberger. Im Gegensatz zu anderen Abiturienten hat er sich bereits im Herbst 2011 um ein vierjähriges duales Studium in der Elektrotrechnik bei Siemens in Berlin beworben. "Im Januar wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen, und schon wenig später erhielt ich die Mitteilung, dass ich angenommen bin", berichtet der 17-Jährige. "Am 1. Oktober dieses Jahres geht es los."

Bis dahin möchte Lukas die langen letzten Ferien aber noch einmal genießen. "An der Ostseepaddeltour des Havelberger Jugendzentrums teilnehmen und mich dem Fallschirmspringen in Neustadt-Glewe widmen", nennt er zwei abenteuerliche Unternehmungen für diese Zeit. Bisher habe er es auf 25 Fallschirmsprünge gebracht. "Aber auch um eine Wohnung in Berlin muss ich mich in nächster Zeit natürlich noch kümmern."

"Zugegeben, das Lernen fällt mir nicht schwer, aber trotzdem musste ich mich schon ganz schön reinknien, um auf dieses Ergebnis zu kommen", erklärt die Jahrgangsbeste aus Havelberg, Claudia Liebsch. Auch sie zieht es in die deutsche Hauptstadt. "Berlin ist einfach attraktiv für junge Menschen, und es gibt eine gute Verbindung von und nach Havelberg", sagt sie. An der Charité möchte sie sich ihren Traumberuf verwirklichen: Zahnärztin. "Das setzt ein Studium der Zahnmedizin voraus, wofür ich mich jetzt bewerben werde." Allerdings werde es mit dem Einstieg ins Studium wohl erst zum Winterhalbjahr klappen, glaubt sie. Die Zeit bis dahin möchte sie nutzen, um sich als Servicekraft in einer Havelberger Gaststätte etwas Geld zu verdienen.

Am Sonnabendabend wurde das bestandene Abitur im Klietzer "Seeblick" groß gefeiert. Die Absolventen hatten zum Abiball Angehörige, Freunde und natürlich ihre Lehrer eingeladen. Traditionsgemäß konnten sich die Gäste an einem lustigen Programm der ehemaligen Gymnasiasten erfreuen. Anschließend spielten die Band "Kopf und Kragen" - mit Johannes Gilbrich, Friedrich Gilbrich, Adrian Ruß, Jonathan Gierke und Pascal Hanke - und ein DJ zum Tanz auf. Erst als die Sonne schon wieder schien, endete die Party.