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Alte DDR-Technik versagte beim 4. Kinosommer in Kamern bei der Filmkomödie für die Erwachsenen ihren Dienst Verstärkerschaden: Vorführung wird nachgeholt

Von Ingo Freihorst 22.08.2012, 05:17

Alte Technik hat so ihre Tücken. Das mussten die drei Organisatoren des Kinosommers in Kamern erfahren. Dennoch schmieden sie bereits Pläne für die Zukunft.

Kamern l "Film ab!" hieß es am Wochenende beim 4. Kamernschen Kinosommer. Geplant waren zwei Aufführungen: Die erste für die Kinder, hier wurde der deutsche Film "Wickie auf großer Fahrt" abgespielt. Am Abend sollte eigentlich die Vorführung für die Erwachsenen folgen, doch hier war nach nur etwa 20 Minuten bereits Ende der Vorstellung - der Verstärker hatte seinen Geist aufgegeben. Dennoch blieben viele der über 100 Gäste im Anschluss noch lange gemütlich beisammen, denn viele Helfer versorgten mit Gegrilltem und Getränken.

Natürlich wird diese Vorstellung nachgeholt, versprach Filmvorführer und Mitorganisator Hans Carnol. Den genauen Termin weiß er derzeit aber noch nicht - erst muss feststehen, ob die Maschine repariert werden kann. Die DDR-Kinoanlage namens TK 35 aus dem VEB Carl Zeiss Jena stammt noch aus den 1950-er Jahren. Das Kinosommer-Trio hatte sie erst vor kurzem erworben. Wer weiß, ob es dafür noch Ersatzteile gibt?

Den Kinderfilm hatten sich knapp 80 Gäste in der alten Schulküche - dem jetzigen Gemeindesaal - angeschaut. Einmal riss der Film. Nach der Vorstellung war eine Preisfrage zu beantworten, Glücksfee Luisa Krull zog die drei Gewinner von Sachpreisen. Aber auch alle anderen gingen nicht leer aus, sie durften sich Werbeartikel mitnehmen.

Der Abendfilm für die Erwachsenen, eine französische Komödie mit dem Titel "Nichts zu verzollen", sollte ursprünglich auf der Bühne am See über die Leinwand flimmern. Doch hatte hier Mitorganisator Guido Krull beim Aufbau Ausschlag von den giftigen Härchen der Eichenprozessionsspinner-raupen bekommen, weshalb man sich im Sinne der Gesundheit der Filmgäste kurzfristig entschloss, den Film ebenfalls im Gemeindesaal zu zeigen. "Drei Wochen lang hatten wir die Raupennester kontrolliert, sogar die befallenen Bäume mit Wasser abgespritzt", berichtete Mitorganisator Jürgen Brandt.

Viele Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf, so bei der Versorgung, der Plakatierung sowie der Ausgestaltung des Raumes. Guido Krull hatte aus Magdeburg zahlreiche Kanister mitgebracht. Diese wurden mit Sand und einem Teelicht bestückt an den Straßenseiten aufgestellt. So hatten die abendlichen Filmbesucher quasi eine beleuchtete "Einflugschneise" im ansonsten recht düsteren Weg zum See.

Wenn alles so klappt wie vorgesehen, könnte die Komödie bei der Wiederholung sogar im alten Kino am See über die Leinwand flimmern. Derzeit nutzt die Gemeinde Kamern die alte Aluminiumhalle als Lagerraum, ein Teil könnte aber für Kinovorführungen geräumt werden.

Ein großes Dankeschön der drei Organisatoren geht außer an die Helfer natürlich auch an die vielen Sponsoren, welche für erschwingliche Eintrittspreise sorgen. Mit dem Gewinn aus der Veranstaltung wurden Projekte in der Gemeinde finanziert. So hat die Kita Spielgeräte erhalten, oder es gab neuen Sand für den Badestrand am beliebten See.