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Werkstufen am Lindenweg bereiten sich intensiv auf das Berufsleben vor Schüler lernen mit Kopf, Herz und Hand

Von Andrea Schröder 26.09.2012, 03:19

Mit allen Sinnen lernen, naturnah und gesundheitsbewusst - das ist seit Jahren das Motto der Havelberger Förderschule "Am Lindenweg". Im Blick haben die Pädagogen und Schüler dabei auch schon die Buga 2015 in der Havelregion.

Havelberg l "Wir wollen uns in diesem Schuljahr langfristig auf die Bundesgartenschau vorbereiten", nennt Schulleiterin Petra Heidrich einen Schwerpunkt und zählt grüne Klassenzimmer sowie die Gestaltung des Innenhofes, Spielplatzes und Schulumfeldes auf. "Das Grün, das wir hier haben, wollen wir erhalten und pflegen, damit unsere Schule würdig aussieht. Vielleicht wollen zur Buga Schulklassen bei uns übernachten", blickt sie schon mal drei Jahre voraus.

Gesundheitsbewusstes und naturnahes Lernen mit Kopf, Herz und Hand hat in der Schule Priorität. Die Schüler werden auf das Leben vorbereitet. Dabei sehen sie sich als Elbe-Havel-Schüler, die in der Stadt und der Region wohnen und ihr Umfeld kennen. Doch in erster Linie geht es natürlich um die Schule. Hier kommt den beiden Werkstufenklassen eine besondere Aufgabe zu. Denn sie wollen, bevor sie die Schule verlassen, Werte schaffen. Das haben auch schon ihre Vorgänger gemacht, doch in diesem Jahr ist das ein Schwerpunkt, erklärt Petra Heidrich. Alle Holzmöbel draußen sollen mit Unterstützung durch den Hausmeister repariert, abgeschliffen und gestrichen werden. Das ist ein Teil der Vorbereitung auf das Berufsleben, wobei die Schule auch den ersten Arbeitsmarkt mit im Blick hat.

Die meisten Schüler gehen nach der Schule in die Behindertenwerkstätten, auch auf diese Arbeit und Abläufe werden sie vorbereitet. Deshalb gehört auch die Organisation der Essenausgabe und das Waschen der Wäsche mit zu den Aufgaben der Werkstufenklassen. Der Stundenplan ist so aufgebaut, dass alle vier Wochen ein spezielles Thema in den Bereichen wie Arbeit und Beruf, Wohnen und Freizeit ansteht. Die Organisation liegt in den Händen von Angela Heise.

In die Pflege des Umfeldes ist jede Klasse einbezogen und betreut ein entsprechendes Pflegeobjekt, berichtet die Schulleiterin weiter. So kümmert sich die Oberstufe zum Beispiel um den Verkehrsgarten, das Insektenhotel und die Benjeshecke. Projektbezogener Unterricht ist im Schulprogramm ebenfalls enthalten. In diesen Tagen steht das gesunde Schulfrühstück auf dem Programm. Höhepunkt hier ist das große Herbstbuffet am 5. Oktober. Es folgen der Herbstputz und das Thema "Weihnachten mit allen Sinnen" mit Plätzchenbacken, Märchen und viel Riechen, Fühlen und Schmecken. Für März ist der Frühjahrsputz geplant und vor den Sommerferien ein großer Schulputz.

Höhepunkte sind Feste wie das am heutigen Mittwoch zum Herbst im Modellsportzentrum mit Drachensteigen und Lagerfeuer. Der beliebte Tag der offenen Tür mit großem Weihnachtsbasar findet am 30. November statt. Wurzeln für Adventsgestecke, Ton- und Holzarbeiten werden dafür vorbereitet. Weihnachten wird am 18. Dezember gefeiert und vor dem Schuljahresabschluss ein großes Sommerfest.

Für die schwerstbehinderten Kinder gibt es an der Schule spezielle unterrichtsbegleitende Therapien in Abstimmung mit der Physiotherapeutin und der Logopädin. Im Moment sind Mitarbeiter und Schüler traurig, dass der Whirlpool nicht funktioniert. Gemeinsam mit dem Landkreis muss hier eine Reparaturmöglichkeit gefunden werden, erklärt Petra Heidrich. Um die lerntherapeutischen Angebote nach dem Unterricht und in den Ferien kümmern sich die pädagogischen Mitarbeiter. Dabei geht es etwa mit Entspannung, Bewegung an der frischen Luft und Basteln um Dinge, die den Kindern gut tun. Zudem bietet Ingeborg Pagel Yoga an.

Auch die Rolli-Tanzgruppe ist wieder aktiv. Jeden Mittwoch in der 6. Stunde treffen sich die Schüler dazu in der Sporthalle. Nur eine Form der Pflege der sozialen Kontakte untereinander. Auch zum Beispiel beim Spazierengehen übernehmen Schüler Patenschaften über Kinder, die im Rollstuhl sitzen.

"Wichtig ist, dass die älteren Schüler auf Beruf und Leben vorbereitet werden und sich die Kleinen hier wohlfühlen. Unser Schulprogramm ist immer mit Leben erfüllt", sagt Petra Heidrich. Die individuelle Förderung eines jeden Schülers steht im Mittelpunkt. Dazu gehört auch, dass sich mit Heidi Klatt und Susanne Wulsch zwei Kolleginnen mit der unterstützenden Kommunikation befassen und die Kinder entsprechend auf das Anwenden von Technik vorbereiten.

Wer sich über die Schule informieren möchte, hat dazu im Internet in Kürze noch besser Gelegenheit, denn die Webseite wird gerade aktualisiert.