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Thomas Gern: "Unsere Partnerschaft ist ein schönes Geschenk der deutschen Einheit" 3.10.: Ein Festtag für Verden und Havelberg

Von Dieter Haase 04.10.2012, 03:19

Der 3. Oktober ist seit 1990 nicht nur Nationalfeiertag in Deutschland, sondern auch ein Tag der Begegnung für die Partnerstädte Verden (Niedersachsen) und Havelberg.

Havelberg l "Wir sind seit 22 Jahren enge Freunde", versichern Gabi und Manfred Wolf aus Havelberg sowie Anneliese und Rolf Warncke aus Verden. "Über die Feuerwehr hatten wir uns gleich nach der Wende kennengelernt. Und die privaten Kontakte dann immer weiter vertieft", erzählt Manfred Wolf. Inzwischen seien beide Familien so miteinander verschmolzen, als gehörten sie schon seit ewigen Zeiten zusammen. Anneliese und Rolf Warncke fühlen sich in Havelberg genauso heimisch wie in Verden, und umgekehrt ist es bei Wolfs ebenso. "Wir haben schon viel gemeinsam unternommen", sagt Anneliese Warncke und wünscht sich, dass es auch in Zukunft so bleibt. Manfred Wolf nimmt die Freundin in den Arm und drückt sie herzlich. "Das ist auch unser Wunsch", antwortet er.

Zweimal im Jahr besuchen sich beide Familien gegenseitig, gestern nutzten Warnckes die Gelegenheit, mit dem Bus mitzufahren, der 45 Verdener zum Besuch der Partnerstadt nach Havelberg brachte. Seit 22 Jahren ist das am 3. Oktober der Fall, wobei sich beide Städte mit den Besuchen jährlich abwechseln. "Das Interesse an der Fahrt nach Havelberg war in diesem Jahr so groß, dass sogar eine Warteliste aufgestellt werden musste. Und selbst für die nächste Tour im Jahr 2014 liegen bei uns in Verden schon die ersten Anmeldungen auf dem Tisch", berichtete der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Verden, Thomas Gern, beim Sektempfang der Gäste im Festsaal des Havelberger Rathauses. "Ich freue mich, wieder mal in Havelberg zu sein", machte er deutlich, "obwohl der letzte Besuch noch gar nicht so lange her ist". Erst im Juni dieses Jahres war Thomas Gern in die Havelstadt gereist, um am Treffen der Ortsbürgermeister der beiden Partnerstädte teilzunehmen. "Unsere Partnerschaft ist ein schönes Geschenk der deutschen Einheit: Je öfter ich nach Havelberg komme, desto heimischer fühle ich mich hier. Den Dom zum Beispiel bewundere ich mittlerweile genauso wie den in Verden", fuhr Thomas Gern in seiner Rede fort. Und verschwieg dabei auch nicht, dass er bis zur Wendezeit noch nie etwas von Havelberg gehört hatte.

"Dass wir es 22 Jahre lang immer wieder geschafft haben, diesen Feiertag auch zu einem Festtag in unserer Partnerschaft zu machen - das 23. Mal nun schon - darauf können wir sehr stolz sein", würdigte Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski. Vergleichbare Partnerschaften zwischen deutschen Städten in Ost und West hätten sich im Laufe der Zeit schon merklich "abgekühlt", nicht aber zwischen Verden und Havelberg. Was Besseres als diese Partnerschaft hätte der Domstadt gar nicht passieren können, fasste das Stadtoberhaupt in wenigen Worten zusammen, was diese Partnerschaft der Stadt Havelberg alles gebracht hat: "Wir haben viel von euch gelernt und sind dankbar für die große Hilfe und Unterstützung, die ihr uns bis heute gegeben habt."

Zusammen mit ihren Havelberger Gastgebern unternahmen die Verdener gestern unter anderem eine Stadtrundfahrt und eine Dampferfahrt, erlebten eine kleine Domführung mit kurzem Orgelspiel und den Tag der Regionen in der Domkurie 8. Außerdem wurden sie über die Vorbereitungen auf die Buga 2015 informiert.