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Zum Ball in Klietz gab\'s Blumen für alle, die schon über 100 Mal gespendet haben DRK-Ortsverein ehrt fleißige Blutspender

Von Andrea Schröder 05.11.2012, 02:22

Gute Tradition ist es beim DRK-Ortsverein Havelberg, dass fleißige Blutspender zu einem Ball eingeladen werden. Im Klietzer "Seeblick" gab es Blumen für alle, die schon über 100 Mal Blut gespendet haben.

Klietz l Ein Buffet mit vielen leckeren Sachen, gute Unterhaltung unter anderem mit Liedern aus dem Musical "Über sieben Brücken" und Zeit zum Plaudern im gemütlichen Ambiente - das ist der Lohn für alle Blutspender aus der Elb-Havel-Region, die in diesem Jahr ab der 30. eine Jubiläumsspende hatten.

Die, die schon über 100 Mal gespendet haben, erhalten alljährlich die Einladung zum großen Blutspendeball. Die Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Havelberg Renate Reinhardt begrüßte dazu am Freitagabend viele Gäste im Saal des Klietzer "Seeblick" und blickte kurz auf die vergangenen Jahre zurück.

Fast genau vor 15 Jahren wurde der Ortsverein gegründet. Damit übernahm er auch die Verantwortung für die Blutspende, "die uns doll ans Herz gewachsen ist". Alle zusammen könnten sie stolz sein auf das, was in dieser Zeit erbracht wurde. Von 2004 an bis zu diesem Jahr weist die Statistik 15861 Spendenwillige auf, berichtete Renate Reinhardt. Bei 500 Millilitern pro Spende kamen so 7930,5 Liter Blut zusammen. An Erstspendern wurden in diesem Zeitraum 809 Spendenwillige registriert. In diesem Jahr gab es bisher 1972 Spendenwillige.

Die Zahl der Erstspender geht leider immer weiter zurück, berichtet die Vereinsvorsitzende im Gespräch mit der Volksstimme. Zwar kommen junge Leute zur Spende, doch sind sie bald auch wieder weg, weil sie auswärts lernen, studieren oder arbeiten - die demographische Entwicklung macht auch vor der Blutspende nicht Halt.

24 Spendentermine gibt es pro Jahr. Die Zahl der Dauerspender liegt bei 600. In Havelberg, Schönhausen, Klietz und Schollene gibt es jeweils fünf Termine pro Jahr, die das sechsköpfige Team des Vereins zusammen mit dem Blutspendedienst aus Dessau absolviert. Hinzu kommen vier Termine bei der Bundeswehr in Havelberg. Die Jubiläumsspender erhalten stets vor Ort schon eine Ehrung. Gut finden die Spender, dass sie sich, nachdem sie etwas von ihrem kostbaren Lebenssaft gegeben haben, an einem reichlichen und liebevoll angerichteten Essen stärken können.

Die meisten Blutspenden hat Martin Böttcher über die Jahre absolviert. "Bei der Volksarmee Mitte der sechziger Jahre wurden wir da herangeführt und ich habe seitdem immer Blut gespendet", berichtet der Schönhauser. Nun darf er nicht mehr, nach einer OP ist sein Blut nicht mehr verwendbar. Schweren Herzens verabschiedete er sich deshalb am Freitag aus der Runde. "Ich bedaure das schon, denn man hat bei den Terminen auch immer alte Kumpels getroffen und das Essen war immer super, dafür vielen Dank", sagt er im Gespräch mit der Volksstimme. Seine Motivation war auch, dass man als Spender immer unter ärztlicher Kontrolle ist, das Blut untersucht wird und sich der rote Lebenssaft durch die Spenden ständig regeneriert. "Ich war immer viel mit dem Auto unterwegs, bin 15 Jahre nach Hannover gefahren. Wenn man sieht, was auf der Autobahn los ist, weiß man nie, was einem selbst mal passiert. Wenn ich Blut spende, kann ich auch mal Blut fordern", nennt er einen weiteren Grund. Ähnlich sieht es Paul Steinberg aus Fischbeck, der ebenfalls seit der Armeezeit Blut spendet, bislang 185 Mal.