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Saldernberger Friedhof wird zu den Gedenktagen im November herausgeputzt Soldatengräber zeigen sich im neuen Antlitz

Von Wolfgang Masur 06.11.2012, 01:14

Auf dem Saldernberger Friedhof gibt es ständig Veränderungen zu beobachten. Zurzeit werden dort die Hinterlassenschaften des Herbstes, die vielen Blätter, beseitigt. Der gepflegte Friedhof putzt sich zum Totensonntag heraus.

Havelberg l Die Saldernberger Friedhofsgemeinschaft - der Friedhof befand sich einst an der Sankt-Annen-Kapelle - wurde am 28. Februar 1723 in Havelberg gegründet. Heute findet man den Friedhof oberhalb des Stadtberges und gleich beim Betreten fällt einem die ansehnliche Trauerhalle auf. Jetzt ist noch ein weiterer Blickfang entstanden. Das war reine Absicht, wie der Vorsitzende der Friedhofsgemeinschaft Otfried Thranow erläutert. "Wer beim Betreten des Friedhofs nach rechts, in Richtung der Soldatengräber schaute, sah nur die Rückseiten der Grabtafeln. Jetzt haben wir sie umkehren lassen und auch gleich noch das Soldatendenkmal versetzt. Somit bietet sich nun dem Betrachter ein ansprechendes Bild. Die Arbeiten samt dem neuen Sockel für das Denkmal hat Steinmetzmeister Reinhold Rogge der Friedhofsgemeinschaft gesponsert. Dafür nochmals vielen Dank", sagte Otfried Thranow.

Im vergangenen Jahr wurde bereits ein langer Weg auf dem Friedhof mit Plastersteinen befestigt und in diesem Jahr kam, zur Freude der Friedhofsbesucher, ein weiterer Wegabschnitt hinzu. Mit diesen Baumaßnahmen, die von einem Havelberger Baubetrieb ausgeführt wurden, soll auf die Belange älterer Menschen eingegangen werden, die auf den gepflasterten Wegen mit Gehhilfen besser unterwegs sind. "Ein Friedhof ist aber eigentlich auch wie ein großer schöner Park mit alten Bäumen, blühenden Sträuchern und bunten Blumen. Für viele Lebewesen wie Vögel, Insekten und kleine Säugetiere ist der Friedhof eine Heimat. Sie finden dort Unterschlupf und Nahrungsquellen. All das wollen wir erhalten und nach und nach, bis zur Bundesgartenschau, noch verbessern", brachte es der stellvertretende Vorsitzende Hartmut Pohl auf den Punkt.

Friedhöfe sind Orte des Abschieds und der Trauer, Orte der Erinnerung an liebe Menschen und Orte der Begegnung mit Angehörigen, Nachbarn und Freunden. Friedhöfe sind Gärten des Lebens, Oasen der Ruhe. Auf dem Friedhof begegnen sich Menschen, die eine vergleichbare Lebenssituation verbindet. Nirgends treffen so viele Gefühle und Ereignisse aufeinander, wie hier. Informationen sind auf dem Saldernberger Friedhof einem neuen Schaukasten zu entnehmen.

Stolz sind die Saldernberger auch darauf, dass sich die Gebührenordnung auf dem Friedhof seit dem Jahr 2000 nicht verändert hat. Eine Urnengemeinschaftsanlage ist in diesem Jahr auch noch dazu gekommen. Auf Sichtplatten, am Rand der Anlage, können hier die Namen der Verstorbenen eingearbeitet werden. Platz zum Abstellen von Blumen ist ebenfalls vorhanden. Angedacht ist es, je nach Bedarf, die Urnenanlage, die sich ebenfalls im Eingangsbereich in Sichtachse der Soldatengräber befindet, zu erweitern.

"Vor dem Totensonntag werden wir noch einen Arbeitseinsatz starten, aber die Angehörigen, die hier ihre Hinterbliebenen besuchen, halten ihre Grabanlagen und auch das nahe Umfeld gut in Schuss", lobte Otfried Thranow. Eine gegenseitige Hilfe und Unterstützung ist hier auch zu beobachten. Der einzige Mangel ist aber leider der, dass ungebetene Gäste illegal den aufgestellten Container für die Entsorgung ihres Abfalls nutzen.

Einer von der Saldernberger Friedhofsgemeinschaft, der ständig mit neuen Ideen aufwartet und sich sehr engagiert, ist der Havelberger Reinhold Schütze. Beispielhaft für viele andere sorgt er auf dem Friedhof für Ordnung und Sauberkeit und ist dabei auch noch Bedürftigen behilflich.