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Helmut Jachalke: Keine Entwarnung / Göttinger Experten analysieren Lage Forstschädlinge werden wieder bekämpft

Von Markus Schulze 29.01.2013, 02:22

Forstschädlinge wie der Eichenprozessionsspinner haben sich im vergangenen Jahr zu einer regelrechten Plage entwickelt, die aus der Luft mit Insektiziden bekämpft werden musste. Dies wird nach Einschätzung des Klötzer Forstamtsleiters Helmut Jachalke auch in diesem Jahr wieder nötig sein.

Steimke l Eichenprozessionsspinner, Frostspanner, Kiefernspinner. So mancher Waldbesitzer, der seinen Bestand hegt und pflegt - und so mancher Naturliebhaber, der sich gerne mal zu einem Spaziergang an der frischen Luft aufhält, dürfte an diese Tierchen unangenehme Erinnerungen haben. Schließlich beschädigten die Raupen dieser Forstschädlinge im vergangenen Jahr nicht nur so manchen Baum, sondern lösten bei einigen Menschen nach Hautkontakt auch schmerzhafte Verbrennungen aus.

Helmut Jachalke, Leiter des Betreuungsforstamtes Westliche Altmark in Klötze, hatte das Unheil damals kommen sehen. Bei der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Kunrau im vorigen Februar war er wohl einer der ersten, der vor den Gefahren der gefräßigen Schmetterlinge warnte. Zu recht, wie sich später herausstellen sollte. Denn spätestens ab dem Frühsommer war das Thema in aller Munde. Zeitweise musste sogar der Klötzer Tierpark für Besucher gesperrt werden. Und Bürgermeister Matthias Mann bat die Bürger darum, sich beim Aufenthalt im Freien vorzusehen.

Luftbekämpfung erfolgte 2012 auf über 1000 Hektar

Nun ist ein neues Jahr angebrochen. Wieder tagte die FBG Kunrau. Und erneut äußerte sich Helmut Jachalke zum "Waldschutz". Hinsichtlich der Kiefernschädlinge konnte er vorerst Entwarnung geben. Ganz anders sieht das jedoch bei der Eiche aus. Helmut Jachalke erinnerte daran, dass die Schädlinge im Vorjahr aus der Luft mit Insektiziden bekämpft werden mussten, um der Lage in den Wäldern einigermaßen Herr zu werden. In Sachsen-Anhalt geschah das auf einer Fläche von über 1000 Hektar (Altmarkkreis Salzwedel: 412 Hektar, Landkreis Stendal: 436 Hektar). Das Land übernahm dafür die Kosten.

Es wurde also fleißig gespritzt. Damit ist das Problem aber noch längst nicht für alle Zeiten beseitigt, machte Helmut Jachalke deutlich. So deutet derzeit alles darauf hin, dass die Schädlinge auch in diesem Jahr wieder aus der Luft bekämpft werden müssen. Und zwar "im gleichen Umfang wie 2012". Daten, wie der zu erwartende Befall, werden derzeit von einer Versuchsanstalt in Göttingen analysiert.