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Ilse und Willi Schütte feierten im Böckwitzer Museum ihre goldene Hochzeit mit zahlreichen Gratulanten Aus heimlicher Liebe erwachsen 50 Jahre Ehe

Von Siegmar Riedel 17.06.2013, 03:36

Böckwitz l Vor 50 Jahren gaben sich Ilse und Willi Schütte am 7. Juni das Ja-Wort. Weil sie aber ein halbes Jahrhundert später an diesem Tag in den Urlaub gefahren waren, feierten sie ihre goldene Hochzeit am Sonnabend im Böckwitzer Museum nach. Dass die Wahl des Festortes auf das Museum fiel, ist kein Zufall. Gehört Willi Schütte doch zu den Initiatoren des Museums und zählt zu den aktivsten Mitstreitern.

Kennengelernt haben sich Ilse und Willi Schütte bereits 1954 im niedersächsischen Suderwittingen. Langsam wurde aus der Bekanntschaft Liebe. "Alles musste damals geheim bleiben", erzählte Willi Schütte. "Abends bin ich dann durch den Kartoffelschlag zu ihr gelaufen. Da war schon eine richtige Spur zu sehen."

1962 machten sie mit ihrer Verlobung die Liebe offiziell bekannt. 1963 heirateten Ilse und Willi Schütte. "Es war heiß an dem Tag, und es hat gewittert", weiß der Goldbräutigam noch heute.

Nach einer zehnjährigen landwirtschaftlichen Ausbildung bewirtschaftete Willi Schütte den Hof der Familie seiner Frau. Ilse Schütte, Großvater und Großmutter packten mit an. Willi Schütte pachtete Land dazu, sodass die Familie letztlich 100 Morgen bewirtschaftete. Von den 21 Kühen musste er vier abschaffen, weil die Milchleistung sein Kontingent sonst überschritten hätte. Über zehn Jahre arbeitete er auch für eine Sparkasse.

Der Dienst bei der Bundeswehr blieb Willi Schütte erspart. Beim ersten Musterungstermin besuchte er mit der Volkshochschule Italien, später war er bei der Ernte unabkömmlich. Bis zum nächsten Termin im September wurde ein Gesetz beschlossen, das ihn vom Wehrdienst freistellte.

Die Schüttes zogen eine Tochter groß. Nach der Wende gehörte Willi zu den Ersten, die die offene Grenze nutzten und nach Böckwitz kamen. Engagiert war er schon immer, legte aber seine Ehrenämter als Kirchenvorsitzender, Stadtrat und in mehreren Kommissionen in Suderwittingen nieder, weil er sich mehr und mehr in Böckwitz einbrachte. "Sein Herz schlägt in Böckwitz", sagte ein Gast der Feier. Ulrich Lange, Vorsitzender des Schützenvereins Böckwitz/Zicherie, verdeutlichte: "Willi Schütte sorgt seit über 20 Jahren dafür, dass die Wiedervereinigung hier gelebt wird."