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Beetzendorfer Gymnasiasten haben ab der 7. Klasse drei Alternativen als zweite Fremdsprache Latein, Französisch und Russisch im Angebot

Von Walter Mogk 31.01.2014, 02:22

Französisch, Russisch und Latein werden nach Englisch am Beetzendorfer Gymnasium als zweite Fremdsprache angeboten. In den nächsten Wochen müssen sich die Schüler der künftigen siebenten Klassen entscheiden, welcher Sprache sie den Vorzug geben.

Beetzendorf l Neben Englisch ist ab der siebenten Klasse des Gymnasiums das Erlernen einer zweiten Fremdsprache Pflicht. In Beetzendorf stehen dafür drei Alternativen zur Auswahl: Französisch, Russisch und Latein. "Wir würden auch gern Spanisch oder Italienisch anbieten, aber dafür fehlen uns die Lehrer", berichtete Schulleiter Hartmut Palutke am Rande des Tages der offenen Tür.

Da der jetzige Jahrgang der Sechstklässler ein sehr starker ist und 85 Schüler in vier Klassen umfasst, werden voraussichtlich ab nächstem Schuljahr vier Fremdsprachengruppen gebildet. Darunter wird definitiv eine Latein-Klasse sein. "Mehr geht nicht, auch wenn der Bedarf größer sein sollte, denn mit Jürgen Rettberg steht uns nur ein Latein-Lehrer an der Schule zur Verfügung", erklärte Palutke. Bei der Vorstellung der Sprachen für die künftigen Siebtklässler und ihre Eltern warb Rettberg für Latein, das keineswegs eine verstaubte, eigentlich nicht mehr gesprochene Sprache sei. "Es ist die Grundlage vieler romanischer Sprachen wie Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch oder Rumänisch, die sich damit leichter erlernen lassen", erklärte er. Zudem helfe Latein dabei, logisch zu denken. Auch das Deutsche, vor allem was die Grammatik betrifft, erschließe sich Schülern besser, die die Sprache der alten Römer erlernten.

Nach der zehnten Klasse habe man das kleine, nach der elften das mittlere und nach der zwölften das große Latinum in der Tasche. Abschlüsse, die für manche Studienrichtungen von Vorteil und für Master-Studiengänge sogar Voraussetzung sind.

So etwas hat das Fach Französisch nicht zu bieten. Dafür aber die Möglichkeit, in der zehnten Klasse am Schüleraustausch mit dem Partner-Gymnasium in Rozay-en-Brie, zirka 60 Kilometer östlich von Paris, teilnehmen zu können. "Ihr werdet acht Tage dort in französischen Familien untergebracht und im Jahr darauf kommen die dortigen Schüler hierher in Gastfamilien", erläuterte Französisch-Lehrerin Kathrin Leuschner, die gemeinsam mit Regine Strecker und Ines Behne das Fach unterrichtet.

Ob zwei Französisch- oder zwei Russisch-Klassen gebildet werden, entscheidet sich anhand der Nachfrage. Sigrid Benecke warb für die Sprache Tolstois und Dostojewskis, die einen Kulturkreis eröffne. "Englisch ist Pflicht, Russisch ist Trumpf", verwies sie auf den Wachstumsmarkt im Osten, der demjenigen Perspektiven biete, der entsprechende Sprachkenntnisse vorweisen kann. Russisch werde weltweit von 280 Millionen Menschen gesprochen, darunter vier Millionen in Deutschland. "Damit liegt es noch vor Türkisch", meinte Benecke. Einen Schüleraustausch habe man zwar nicht zu bieten, dennoch sei 2013 eine Schülerin aus dem Riesenreich zu Gast in der Schule gewesen und mit dem Quarnebecker Jonathan Friedrichs habe einer der Gymnasiasten acht Tage in Moskau und Sankt Petersburg verbracht.