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Keine Präsenz in Samtgemeinde Brome / René Schneider: In Kunrau sind Voraussetzungen besser Kultur-Klub ist zum Spagat bereit

04.07.2014, 01:27

Kaum ist der Kultur-Klub Drömling öffentlich etabliert, werden erste Klagen laut, der Verein würde sich territorial zu einseitig engagieren. Vereinsvorsitzender René Schneider winkt jedoch ab. Der Verein möchte gerne länderübergreifend arbeiten, kann aber nicht.

Kunrau l Der Kultur-Klub Drömling startet bereits im ersten Jahr nach der Gründung im Oktober 2013 durch. Äußere Zeichen sind die gut besuchten Veranstaltungen im Kunrauer Schloss. Das Konzept der kleinen Schritte scheint aufzugehen. Nutznießer sind der Fremdenverkehrsverein Jeetze-Ohre-Drömling (JOD), die Stadt Klötze und Bürger, die ein breit gefächertes Kulturangebot zu schätzen wissen. Doch es herrscht nicht nur eitel Sonnenschein.

Aus dem niedersächsischen Brome, dem Parallelstandort zu Kunrau, werden nämlich auch von offizieller Seite Forderungen laut, dass der Kultur- Klub sich mehr in der dortigen Region einbringen sollte. Der Vorsitzende des Kultur-Klubs, René Schneider aus Kunrau, sieht jedoch keinen begründeten Anlass, daran etwas zu verändern. Der Vereinszweck, "die Förderung der Kunst und der Brauchtumspflege sowie die Sicherung des Kulturangebotes und der Kulturqualität in Kunrau, Brome und Umgebung", bleibt unangetastet. "Wir sind ein freiwilliger, unabhängiger und gemeinnütziger Zusammenschluss von Bürgern, Interessengruppen und Institutionen, mit dem Zweck der Förderung, Unterstützung und der Betreibung von Kultureinrichtungen hier in der Region", bleibt Schneider der Satzung treu.

Wie er im Gespräch mit der Volksstimme informierte, beruht das scheinbar stärkere Engagement im Bereich der Stadt Klötze allein auf der Tatsache, dass dort mehr Gesprächsbereitschaft herrscht, woraus sich einfach mehr Möglichkeiten eröffnen, die Ziele des Vereins umzusetzen.

"Der Verein ist bei der Verwaltung des Fleckens Brome und in diesem Zuge auch bei der Burg-Verwaltung vorstellig geworden. Nicht nur einmal, doch es gab kein entsprechendes Feedback", kritisiert Schneider. "Unser Verein steht derzeit bei 40 Mitgliedern, allein 17 kommen aus der Bromer Region. Wir haben Ideen für eine kulturelle Präsenz, allein ein fester Veranstaltungspunkt fehlt. Und das liegt wirklich nicht an uns", bekräftigt der Kultur Klub-Vorsitzende den Willen zum Spagat zwischen Brome und Kunrau, zu dem der Vorstand bereit ist.

"Vielleicht wird sich etwas mit der neuen Samtgemeinde-Bürgermeisterin bewegen. Und möglicherweise ergeben sich Möglichkeiten mit dem Besitzer des Remmler-Hofes für den Bereich des ehemaligen Kinos in Brome", hofft Schneider auf die nahe Zukunft.

"Wir übernehmen nicht die Aufgabe, den Tourismus zu stärken."

René Schneider

Der Verein bleibt sich seinen Vorhaben treu, kulturell stets breit aufgestellt zu sein. Das gilt auch für das zehnte Kunrauer Schlossfest (Volksstimme berichtete) am 23. und 24. August, wie auch für den vierten Kultursonntag am 14. September, ebenfalls im und am Kunrauer Schloss. "Wir möchten gemeinsam mit allen Partnern, insbesondere mit dem Fremdenverkehrsverein und den Vereinen beider Regionen nicht nur spezielle publikumssaugende Höhepunkte präsentieren, sondern stets auch ein Gesamtpaket anbieten", umreißt Schneider die Grenzen. "Letztendlich müssen wir uns nach unserer finanziellen Decke strecken."

Dass es derzeit in Kunrau kulturell brumme und in Brome bislang kaum ein laues Kulturlüftchen wehe, liege seiner Ansicht nach an der wirksameren Kommunikation mit der Stadt Klötze in Person von Bürgermeister Matthias Mann und dem Ortschaftsrat Kunrau.

Neuestes Projekt des Kultur-Klubs ist die Nutzung des Schlosskellers für kleinere Events. "Dort könnten Kleinkunst, Film und Kabarett ihren festen Platz finden. Die Nutzung durch den Kunrauer Chor würde unangetastet bleiben. Ich denke da eher an ein Miteinander", erläutert Schneider diese neue Anstrengung für Kultur auf dem Land am exponierten Ort.

Was Schneider überhaupt nicht akzeptiert, sind Stimmen, die mutmaßen, dass der Kultur-Klub in Konkurrenz zum Fremdenverkehrsverein treten will. Im Gegenteil. Man arbeite zusammen und profitiere voneinander. Zumal es nicht Aufgabe des Kultur-Klubs sei, den Tourismus zu stärken, sondern die kulturelle Vielfalt, stellt der Vorsitzende die Vereinsarbeit ins rechte Licht.

Übrigens wird eine Abordnung des Klubs vom 1. bis 3. August mit einer Klötzer Delegation in die polnische Partnerstadt Milomlyn reisen, um sich auch dort zu präsentieren.