1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Pfarrer Schulz hat sich für Stelle in Berlin beworben

Über Abberufung noch nicht entschieden Pfarrer Schulz hat sich für Stelle in Berlin beworben

28.01.2011, 04:29

Kusey (sr). Die Zukunft der Pfarrstelle Kusey steht noch immer in den Sternen. Seit fast einem Jahr drängt die Kirchengemeinde auf eine Entscheidung der Landeskirche, um die Ungewissheit zu beenden. Doch vergebens. Inzwischen zeichnet sich aber zumindest für Pfarrer Bernd Schulz eine Perspektive ab. Er hat sich für eine Stelle als Krankenhausseelsorger im Kirchenkreis Berlin-Tempelhof bei der Landeskirche Berlin/Branden- burg beworben.

"Zeitgleich mit den geplanten Strukturveränderungen kam in mir der Wunsch auf, ins Krankenhaus zu wechseln", erklärte Bernd Schulz gestern. Eine Option im Salzwedeler Altmark-Klinikum habe sich aber mit dem Wechsel des Geschäftsführers zerschlagen. "Damit stand ich vor dem Nichts", erinnerte der Pfarrer.

Daraufhin habe er sich auf mehrere Stellen beworben und eine positive Antwort aus Berlin bekommen. Das Problem: "Es ist nicht einfach, von einer Landeskirche in die andere zu wechseln", erklärte Schulz. "Dafür braucht es einen Tauschpartner, der schließlich mit einem Bewerber für eine Stelle in Salzwedel zur Verfügung stand."

In Berlin überzeugte Bernd Schulz inzwischen bei einem Vorstellungsgespräch. "Der kirchliche Ausschuss hat sich für mich entschieden", freute er sich. Allerdings ist der Vertrag noch nicht ganz unter Dach und Fach. Zwei Schritte dafür fehlen: 1. Der Pfarrer muss sich dem Kreiskirchenrat Berlin-Tempelhof vorstellen, 2. das Übernahmeverfahren in die andere Landeskirche. Bernd Schulz: "Dann ist der Weg frei für den Wechsel nach Berlin."

Er ist froh, dass er damit in den Bereichen arbeiten kann, die ihm liegen würden. Denn die Stelle ist geteilt in 75 Prozent Krankenhausseelsorge und 25 Prozent Projektentwicklung in der Altenseelsorge.

Ist alles perfekt, geht Bernd Schulz mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freut er sich auf die neue Aufgabe, andererseits "gibt es nach fast 30 Jahren in Kusey so was wie Abschiedsschmerz". Es schmerze ihn auch, dass die Perspektive für die Gemeindearbeit noch nicht geregelt sei. Wenn die Gemeinde versorgt wäre, könne er leichteren Herzens gehen. Er habe gemerkt: Der Gemeindekirchenrat kann auch kämpfen.

Indes gibt es nichts Neues aus Magdeburg zur ausstehenden Entscheidung. Bruno Pauls vom Kirchspielrat sagte nach einer Anhörung bei der Landeskirche: "Jede Seite hat nur ihre Argumente vorgetragen. Eine Entscheidung ist dabei nicht gefallen." Bernd Schulz: "Ich hoffe sehr, dass es mit der Stelle klappt. Ich habe aber 2010 so viele schlechte Erfahrungen gemacht, dass ich vorsichtig geworden bin."