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Tobias Krejtschi klärte Klötzer Sekundarschüler über seine Arbeit als Illustrator auf Bilder erzählen mehr als Worte

Von Markus Schulze 24.10.2014, 03:10

Tobias Krejtschi aus Hamburg war am Mittwoch in der Klötzer Bibliothek zu Gast. Dort berichtete er den beiden fünften Klassen der örtlichen Sekundarschule von seinem Wirken als Illustrator.

Klötze l Viele Kinder kennen die Klötzer Bibliothek. Schließlich gibt es dort nicht nur unzählige Bücher, sondern hin und wieder auch die Begegnung mit einem besonderen Menschen. Die beiden fünften Klassen der Klötzer Sekundarschule lernten am Mittwochmorgen Tobias Krejtschi kennen. "Ich wünsche euch viel Spaß und bin selbst gespannt", begrüßte Bibliotheks-Mitarbeiterin Ilka Prager die 33 Kinder.

Tobias Krejtschi kam 1980 in Dresden zur Welt, verbrachte seine Jugend im fränkischen Odenwald und studierte an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Er lebt noch immer in der Elbmetropole und arbeitet als freischaffender Illustrator, Autor und Künstler für verschiedene Agenturen beziehungsweise Verlage.

"Was ist denn ein Illustrator?", wollte Tobias Krejtschi von seinen jungen Zuhörern wissen. Die Antwort kam prompt: "Das ist jemand, der malt", hieß es aus der Runde. "Stimmt", lobte der 34-Jährige, der nebenher Workshops gibt und schon zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland hatte. Hauptsächlich, so erzählte er, sind Bilderbücher sein Metier. Werke von ihm sind in Büchern wie "Herr König sucht das Glück", "Wipfelwärts und Wurzelwärts", "Siegfried - eine Heldensage in Reimen", "Ein roter Schuh" oder "Die Sache mit der Acht" zu finden.

Nicht nur die Bilder, sondern auch den Text steuerte Tobias Krejtschi zu dem Buch "Wie der Kiwi seine Flügel verlor" bei. "Diese Geschichte ist uralt und wird sich von den Ureinwohnern, den Maori, in Neuseeland erzählt", berichtete der preisgekrönte Diplom-Designer.

"Das Schöne an meinem Job ist, dass ich meiner Fantasie freien Lauf lassen kann."

Tobias Krejtschi

Seine Arbeits-Methodik stellte Tobias Krejtschi anhand des Buches "John Maynard" vor. "Das ist eine berühmte Ballade von Theodor Fontane, die auf einer wahren Begebenheit beruht", erklärte Tobias Krejtschi. Das Gedicht handelt von einem Steuermann, der 1841 alle Passagiere eines Dampfers rettete. Das Schiff war auf dem Eriesee in Nordamerika in Brand geraten. John Maynard hielt solange seinen Posten, bis das Ufer erreicht war. Diesen Einsatz bezahlte der tapfere Mann jedoch mit dem Leben.

Tobias Krejtschi schilderte, dass er, um zu einem solchen Buch die passenden Bilder zeichnen zu können, sich erstmal informieren muss. Die dazu nötigen Informationen bekam wie so oft in einer Bibliothek. Dort erfuhr er beispielsweise, wie die Leute im 19. Jahrhundert aussahen. Tobias Krejtschi ist nach eigenen Angaben Perfektionist. Darum kritzelt er nicht einfach so ins Blaue hinein, sondern fertigt mit dem Bleistift zunächst mehrere Entwürfe an.

"Das Schöne an meinem Job ist, dass ich meiner Fantasie freien Lauf lassen kann", bilanzierte er.