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Makler kämpfen gegen den Leerstand von Geschäften in Klötze an, meistens vergebens "Ein schwieriges Unterfangen"

Von Markus Schulze 25.10.2014, 03:07

In Klötze gibt es eine Reihe leer stehender Geschäfte. Bisweilen sind Makler mit der Neuvermietung beauftragt worden. Sie tun ihr Bestes, sind jedoch pessimistisch.

Klötze l Während des Martinimarktes herrscht in Klötze großer Trubel. Doch außerhalb dieser Großveranstaltung gibt es in der Innenstadt weit weniger Leben, ohne das Dasein von Banken, Versicherungen, Floristen, Frisören und anderen Angeboten zu verschweigen. Trotzdem herrscht stellenweise eine gewisse Tristesse. Schuld daran ist vor allem die Aufgabe von Geschäften und der damit einhergehende Leerstand der Räumlichkeiten. Diese Geschäfte wieder neu zu vermieten, ist aber gar nicht so leicht, wie die Volksstimme erfuhr.

"Gegen Supermärkte mit ihrem großen Sortiment und günstigen Preisen hat man keine Chance."

Makler Lothar Fehse

"Ein schwieriges Unterfangen", nennt es Lothar Fehse. Dem Makler aus Beetzendorf ist unter anderem das Objekt an der Oebisfelder Straße anvertraut worden, indem früher "Schlecker" und "Ihr Landbäcker" waren. Insgesamt rund 270 Quadratmeter Verkaufsfläche in bester Lage. Trotzdem ist Lothar Fehse pessimistisch, hierfür einen Mieter zu finden. Und zwar vor allem deshalb, "weil man gegen Supermärkte mit ihren großen Sortimenten und günstigen Preisen keine Chance hat", wie der Fachmann meint. "Das ist aber nicht nur in Klötze so, sondern auch in Großstädten." Ganz anders verhält es sich hingegen mit Wohungen. In seinem altmarkweiten Bestand liegt der Leerstand bei unter zwei Prozent.

Ähnlich äußert sich Wolfram Ringleb. Dem Makler aus Salzwedel obliegt in Klötze unter anderem eine Ladenzeile an der Bahnhofstraße. Auch hier das gleiche Bild. Rund 90 Quadratmeter Verkaufsfläche (ohne Lager) an einem zentralen Standort. "Besser geht es nicht", findet Wolfram Ringleb. Dennoch blieben seine Bemühungen bisher erfolglos. "Es ist ganz schwerig, Leute nach Klötze zu bekommen", sagt er. Größere Betriebe schrecken vor der recht geringen Einwohnerzahl zurück und kleine Unternehmen, Selbständige oder Existenzgründer scheuen sich vor den Discountern, wie auch Wolfram Ringleb angibt. Hinzu kommt aus seiner Sicht, dass immer mehr Leute das Internet zum Kaufen nutzen. "Das ist bequem, schnell und preiswert." Der Makler bedauert, dass die kleinen Läden immer mehr von der Bildfläche verschwinden.

"Kleine Läden sind das Salz in der Suppe. Sie sorgen für ein besonderes Flair."

Makler Wolfram Ringleb

"Sie sind zusammen mit Straßencafés das Salz in der Suppe. Sie sorgen für ein besonderes Flair." Doch: "Dafür braucht man Mut, Kreativität und einen langen Atem, um sich gegen die großen Ketten zu behaupten."

Wie Lothar Fehse, so vermittelt auch Wolfram Ringleb Wohnungen. Hier ist die Situation eine ganz andere: "Bedingt durch die Nähe zu Wolfsburg und Volkswagen gibt es in Klötze und Umgebung durchaus Bedarf", informiert Wolfram Ringleb.

Nach Auffassung von ihm und Lothar Fehse können Kommunen im Allgemeinen und die Stadt Klötze im Speziellen auf die Wiederbelebung von leer stehenden Objekten kaum Einfluss nehmen, allein schon aus Eigentumsgründen. Allenfalls könnten Industriegebiete ausgewiesen und Unternehmen mit Erleichterungen bei der Grundsteuer angelockt werden.

Abschließend verrät Wolfram Ringleb noch, dass er versucht, wieder eine Drogerie nach Klötze zu bekommen. "Ob es gelingt, kann ich aber noch nicht sagen."