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Um Transparenz bemüht Neue Rohre für Gas-Förderanlage

Es handelt sich um Wartungsarbeiten an einer aktiven Förderstelle für
Erdgas nahe Wenze, informiert der Betreiber, die GDF Suez E P
Deutschland GmbH. Die Bürgerinitiative "Kein CO2-Endlager Altmark"
befürchtet, dass dahinter mehr stecken könnte, so ein BI-Sprecher.

Von Harald Schulz 27.11.2014, 02:13

Wenze/Köckte l Zu der Annahme, dass es sich bei den aktuellen Arbeiten an der Wenzer Anlage um Vorbereitungen für folgende Fördervorhaben des Unternehmens unter Zuhilfenahme des Fracking-Verfahrens handeln könnte, kommt BI-Sprecher Christfried Lenz aus Apenburg. Derartige Förderungen seien bereits in den 1960er Jahren angewandt worden, berichtet er.

Ende der Erdgasproduktion derzeit nicht absehbar

Die BI hält es durchaus für möglich, dass zukünftig ohne Fracking in der Altmark kein Erdgas mehr gefördert werden könne, so Lenz auf telefonische Anfrage der Volksstimme.

Dem widerspricht die Pressesprecherin des Betreiberunternehmens GDF Suez mit Sitz in Linden, Hanna Jansky, entschieden: "Die GDF Suez E P Deutschland GmbH fördert seit 45 Jahren Erdgas in der Altmark-Region. Aus heutiger Sicht ist ein Ende der Erdgasproduktion hier nicht absehbar." Sie informierte, dass das Unternehmen 2013 insgesamt 160 Millionen Kubikmeter Erdgas aus dem Altmark-Feld gefördert hat. Und: Der Betreiber von 200 wartungsabhängigen Förderstellen in der Altmark arbeitet sehr wohl an Konzepten, "um die Förder-tradition in der Region noch möglichst lange fortsetzen zu können".

Erst werden vorhandene Daten ausgewertet

Die Arbeiten an der seit den 1980er Jahren bestehenden Wenzer Förderanlage mit der Bezeichnung T44 dienen vorrangig dazu, im Rahmen der Wartung neue Rohre in die Förderstrecke einzubauen, so Jansky. Dazu werden die 35 Meter hohe Winde und umfangreiches technisches Gerät benötigt. Die Arbeiten sollen vier bis sechs Wochen rund um die Uhr andauern. Allerdings werden die 15 Facharbeiter einer Salzwedeler Spezialfirma die Arbeiten über die Weihnachtsfeiertage ruhen lassen, so die Sprecherin.

"Nachdem das Land Sachsen-Anhalt der GDF SUEZ die Lizenz ,Kunrau` zum Auffinden von Kohlenwasserstoffen im Jahre 2013 verliehen hat, werden zurzeit die vorhandenen geologischen Daten analysiert", informiert Pressesprecherin Jansky. "Erst nach deren Auswertung entscheidet das Unternehmen über das weitere Vorgehen. Diese Entscheidung ist aus heutiger Sicht frühestens 2015 zu erwarten."

Mit einer öffentlichen Veranstaltung am heutigen Abend will die BI ab 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Köckte über die aus ihrer Sicht möglichen Gefahren durch das Fracking-Verfahren informieren. Insbesondere soll das Gefahrenpotenzial für den Naturpark Drömling beleuchtet werden. Auch wird das Antwortschreiben des Landesamts für Geologie und Bergwesen auf die in Kunrau verabschiedete Resolution vorgestellt. Dazu werden auch die zur Veranstaltung eingeladene Grünen-Landtagsabgeordnete Dorothea Frederking und Piraten-Mitglied Marc Blanck, der auch Mitglied des Umweltausschusses des Bördekreises ist, Stellung nehmen. Es waren seitens der BI weitere Landtagsabgeordnete aus der Drömling-Region eingeladen, die aber aus Termingründen abgesagt haben.

Auch wird an diesem Abend der Frage nachgegangen, ob eine Ausweitung der Erdgasförderung mit Planungen der regionalen Entwicklung zusammenpassen, informiert Christfried Lenz.