1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Nach Hausarzt wird weiter gesucht

EIL

Gemeinde Dähre: In diesem Jahr nur kleinere Reparaturen, im nächsten Jahr ländlicher Wegebau Nach Hausarzt wird weiter gesucht

Von Anke Pelczarski 30.12.2014, 02:25

Ein herzliches Dankeschön an die Vereine sowie der Wunsch nach einem neuen Hausarzt und den Ausbau des ländlichen Weges von Wendischhorst über Kleistau nach Hohendolsleben: Dähres Bürgermeister Harald Heuer blickt zurück und schaut voraus.

Dähre l "Wir bekommen viele Aufgaben vom Gesetzgeber aufgedrückt, die wir erfüllen müssen", sagt Dähres Bürgermeister Harald Heuer. Dazu gehöre unter anderem, die Straßen, Gehwege und Friedhöfe in Ordnung zu halten, die Grünflächen zu pflegen. Allerdings, so kritisiert er, würden die Gelder, die das Land für die auferlegten Pflichtaufgaben zur Verfügung stelle, nicht ausreichen. "Ich würde mir wünschen, dass ein Vertreter des Finanzministeriums mal die Gemeinde Dähre besucht, um vor Ort zu sehen, wie es läuft", merkte er an.

In diesem Jahr habe die Gemeinde nur in kleinere Reparaturen an Straßen, Gehwegen und Dachrinnen investiert. Im nächsten Jahr solle ein größeres Projekt angefasst werden. "Wir wollen den ländlichen Weg von Wendischhorst über Kleistau nach Hohendolsleben ausbauen lassen", blickte Harald Heuer voraus. Das sei die letzte schlechte Verbindung in der Gemeinde. "Wir wollen damit die Lebensqualität für die Kleistauer, die in dem kleinen Ortsteil leben, erhöhen", sagte er.

Der Bürgermeister sehe sich gemeinsam mit den Ratsmitgliedern als Ansprechpartner für die Bürger. Er halte zwar mittwochs von 17 bis 18 Uhr eine Sprechstunde im Gemeindebüro ab. "Aber wenn Einwohner außerhalb dieser Zeit Probleme haben, dann fahre ich auch gleich zu ihnen, damit ich mir das Anliegen anhöre und wir gemeinsam eine Lösung finden", beschreibt Harald Heuer.

Dorfleben funktioniert nur durch Vereins-Engagement

Er sei froh darüber, dass Einwohner zu den Ratssitzungen kommen, um dort entweder zuzuhören oder das, was sie bewegt, vorzutragen. "Uns ist wichtig, dass viele wissen, was sich bei uns tut", begründet der Bürgermeister.

In der Gemeinde würde das Leben nicht so gut funktionieren, wenn es die Vereine nicht geben würde. "Wir wollen sie nach unseren Möglichkeiten weiter unterstützen. Denn das ehrenamtliche Engagement kommt allen zugute", meint Harald Heuer. Das Organisieren des Weihnachtsmarktes am dritten Adventssonntag funktioniere beispielsweise nur, wenn alle an einem Strang ziehen würden.

Auch die Zusammenarbeit mit der Kirche klappe gut. Gern erinnere er sich an die 25-Jahr-Feier der Grenzöffnung in diesem Jahr, bei der sich Pastor Silvio Scholz engagiert eingebracht habe.

Für ihn sei es wichtig gewesen, dass sich im März dieses Jahres der Förderverein Waldbad Dähre gegründet hat, der sich dafür einsetzt, diese Stätte zu erhalten. Durch die MDR-Party am 14. Mai, die zweifelsohne eine der Höhepunkte des Jahres in der Gemeinde gewesen sei, hätte die Badeanstalt so früh wie noch nie aufgemacht. "Alle haben mitgefeiert, auch viele Leute aus Nachbargemeinden. Das war eine richtig gute Stimmung", erinnert er sich gern an den besonderen Tag. Und er hofft auch im nächsten Jahr wieder auf viel Engagement, damit die Freizeitstätte erhalten bleibe und unzählige Besucher anlocken möge.

Die Gemeinde Dähre biete eine gute Infrastruktur. Es gebe eine Kita, eine Sekundarschule, eine Einkaufsmöglichkeit, eine Grundschule im benachbarten Diesdorf. Nur einen Hausarzt gebe es derzeit nicht, bedauert Harald Heuer. "Der Gemeinderat ist immer noch dran, dass ein Nachfolger kommt. Wir nerven die Kassenärztliche Vereinigung weiter", verspricht er.

Die drei noch vorhandenen Dorfgemeinschaftshäuser in Bonese, Dahrendorf und Siedendolsleben sollen auf jeden Fall erhalten werden. "Wir setzen uns auch dafür ein, dass sie in Stand gehalten werden", erklärt Harald Heuer im Volksstimme-Gespräch.

Er baut zudem darauf, dass der öffentliche Nahverkehr wie bisher weiter angeboten werde. Denn das sei eine Voraussetzung, um sich auf dem Lande wohl zu fühlen. Wenn dies nicht eintreten sollte, dann malt der Bürgermeister ein düsteres Szenario: "Die Alten sterben aus, und die Jungen ziehen weg, weil sie woanders bessere Bedingungen finden." Aufgabe des Rates sei es, dies zu verhindern, fügt Harald Heuer hinzu.