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Rohrberger Wehr hat noch 18 aktive Kameraden in ihren Reihen, die aber durch hohe Einsatzbereitschaft glänzen Zweiter Anlauf für Förderverein geplant

Von Walter Mogk 11.02.2015, 02:23

Drei Ziele hatte sich die Rohrberger Feuerwehr für 2014 vorgenommen. Doch nur zwei davon konnten erreicht werden: die Wiederbelebung der Jugendfeuerwehr und die Feier zum 90-jährigen Bestehen. Der geplante Förderverein blieb vorerst auf der Strecke.

Rohrberg l So schnell gibt Mathias Gose nicht auf. "Mit der Gründung des Feuerwehr-Fördervereins ist es im vergangenen Jahr nichts geworden, aber wir starten einen neuen Anlauf", kündigte er während der Jahreshauptversammlung der Wehr an. Geplant ist die Bildung eines kleinen Gremiums, das die Gründung vorbereitet und auf die Vereine des Ortes zugeht. "Schön wäre es, wenn möglichst viele Mitglieder der Vereine auch in unserem Förderverein mitmachen, der nicht nur für die ideelle und materielle Unterstützung der Wehr gedacht ist, sondern auch als Kulturträger für das Dorf", wünscht sich Gose.

Möglicherweise könne man so eines Tages wieder ein gemeinsames Sommerfest auf die Beine stellen analog der 800-Jahr-Feier Rohrbergs, bei der alle Vereine an einem Strang gezogen haben. "Ich vertraue da ganz auf die Rohrberger Bürger, dass sie etwas für ihren Ort bewegen wollen", zeigte sich der Wehrchef optimistisch.

Bei der 90-Jahr-Feier der Feuerwehr im vergangenen Jahr, die mit einem Festabend und einem Tag der offenen Tr begangen wurde, sei die Resonanz der Rohrberger enttäuschend gewesen. "Es waren vielleicht 30 Einwohner da, das ist für unseren Ort beschämend, da fehlen mir die Worte", resümierte Gose. Leider sei dies aber bei vielen Veranstaltungen so.

Jugendwehr auf Ebene der Gemeinde wiederbelebt

Positiv hob der Feuerwehrchef die Wiederbelebung der Jugendfeuerwehr hervor, die jetzt auf Gemeindeebene organisiert ist. Am 8. September startete der erste Dienst, inzwischen haben sich die zwölf Mädchen und Jungen aus Rohrberg, Nieps und Stöckheim schon sechsmal getroffen und dabei eine Menge gelernt, wie Jugendwart Matthias Praast berichtete.

In der Rohrberger Feuerwehr sind derzeit 34 Mitglieder organisiert, doch nur 18 Kameraden stehen im Einsatzdienst. "Das ist der niedrigste Wert seit Langem", zeigte sich Mathias Gose etwas besorgt. Es komme nach wie vor darauf an, die Einwohner anzusprechen und zum Eintritt in die Feuerwehr zu bewegen. "Denn das ist nichts anderes als Nachbarschaftshilfe. Wenn das Haus meines Nachbarn brennt, gehe ich hin und lösche", meinte der Wehrleiter.

Zufrieden zeigte sich Mathias Gose mit der Teilnahme an den Diensten und Lehrgängen im vergangenen Jahr. 51 Mal trafen sich die Brandbekämpfer und leisteten dabei 102 Dienststunden ab. Dabei waren im Schnitt 9,9 Kameraden anwesend (2013: 9,1). "Hier wirken wir dem Trend entgegen", freute sich der Feuerwehrchef. Aktivster Feuerwehrmann war Marko Kranzusch, der an 46 von 51 Diensten teilnahm.

Zwei Kameraden wurden 2014 zu Truppmännern ausgebildet, einer in Technischer Hilfe und jeweils zwei zu Sprechfunkern und im Brandübungshaus in Heyrothsberge. Ernst wurde es für die Rohrberger Wehr im vergangenen Jahr 15 Mal. Sie musste zu sieben Hilfeleistungen, zwei Brandeinsätzen, einer Einsatzübung und fünfmal im Rahmen der Örtlichen Einsatzleitung ausrücken. Die 27,3 Einsatzstunden sind zwar erheblich weniger als noch im Vorjahr, als 81,4 Stunden zu bewältigen waren, doch da schlugen auch die Einsätze im Rahmen des Hochwassers an der Elbe zu Buche.

Im Schnitt kamen 9,8 Kameraden pro Einsatz zum Zuge. Das ist der höchste Wert seit 2010. Im vorangegangenen Jahr waren es noch 8,3. "Wir haben das Glück, viele Schichtarbeiter in unseren Reihen zu haben, die dann auch mitunter tagsüber zur Verfügung stehen. Aber die hohe Einsatzbereitschaft liegt auch daran, dass unsere Kameraden gewillt sind, ihrer Verantwortung gerecht zu werden", verteilte Mathias Gose ein großes Lob an seine Mitstreiter.

Geräteprüfung erstmals selbst ausgeführt

Für das Dorf organisierte die Feuerwehr im vergangenen Jahr neben den Veranstaltungen zum Jubiläum auch das Weihnachtsbaumverbrennen und das Osterfeuer. "Außerdem haben wir den Tiefbrunnen an der Putenmastanlage angesaugt, die Hydranten im Ort winterfest gemacht und zum ersten Mal selbst eine Geräteprüfung für die Wehren der Gemeinde durchgeführt, die sonst immer zentral in Beetzendorf stattfand", berichtete Gose und lobte in diesem Zusammenhang den verantwortlichen Gerätewart Matthias Grothe.