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Goldene Hochzeit Im Heim Neumühle hat es gefunkt

Von Anke Pelczarski 21.04.2015, 03:16

Drebenstedt l Die Glocken der Drebenstedter Kirche werden heute für sie läuten: Karin und Hans-Joachim Franke feiern ihre goldene Hochzeit. In dem kleinen Gotteshaus gleich nebenan wollen sie ihren Eheschwur noch einmal erneuern. So wie sie es vor 50 Jahren vor Pfarrer Korporal schon einmal getan haben.

Die beiden sind waschechte Altmärker. Sie stammt aus Bonese und zog im Jahr 1953 mit ihren Eltern nach Drebenstedt. Er ist in Tangeln aufgewachsen. "Kennengelernt haben wir uns auf der Arbeit", erinnert sich die heute 73-Jährige. 1962 habe sie begonnen, im Heim Neumühle als Krankenpflegerin zu arbeiten. Dort war auch Hans-Joachim, den alle nur Achim nennen, beschäftigt, als Kraftfahrer und auch als Filmvorführer. "1963 kam er von der Armee zurück, da haben wir uns das erste Mal gesehen", erzählt die Goldbraut. Und dann habe er sie zum Waldfest nach Tangeln eingeladen.

"Ich hatte mit Tanzen nicht viel am Hut. Wir waren damals eine Clique vom Handballverein, die lieber an der Theke stand als auf der Tanzfläche", blickt der heute 74-jährige Achim Franke zurück. Dann habe er eine Tanzschule besucht. Denn er wollte seine Karin etwas beeindrucken. Beim Waldfest jedenfalls gelang es: Ab dem ersten Titel wurde getanzt. Und das scheint Eindruck gemacht zu haben...

Am 21. April 1965, einem Mittwoch, gaben sich die beiden im Standesamt Diesdorf und in der Drebenstedter Kirche das Ja-Wort. "Den Termin haben wir gewählt, damit auch die Kölner Verwandtschaft dabei sein konnte", erzählt Karin Franke. An ihrem besonderen Tag sei es sonnig gewesen. Als Hochzeitszug ging es zu Fuß in die Gaststätte Lüthe nach Bornsen. Dort, während des Essens, habe es kurzzeitig geregnet.

Die damaligen Kollegen aus dem Hängerbau-Betrieb, in dem beide arbeiteten, hatten übrigens für das Brautpaar noch eine besondere Überraschung: Sie holten einen Wiegenfuß, der von den beiden zersägt werden musste.

Das Eheglück wurde mit Tochter Kathleen (heute 44 Jahre) perfekt. Und da ist noch die elfjährige Enkelin Hannah, "unser Goldstück", wie die stolze Oma schwärmt. "Sie ist gern bei uns in Drebenstedt. Es macht viel Spaß und Freude, sich mit ihr zu beschäftigen", sagt Karin Franke.

Wie schafft man es, 50 Jahre verheiratet zu sein? "Man muss immer miteinander reden und nicht lange rummucken", sagt die Goldbraut und wirft ein, "dass auch bei uns mal die Fetzen fliegen". Aber das Aussprechen, das helfe. "Wir beide kommen ganz gut miteinander klar", bestätigt ihr Achim und schaut sie liebevoll an. Die beiden wünschen sich, dass sie noch recht lange zusammensein dürfen. Und dass die Gesundheit mitspielt.

Aber heute, da freut sich das Goldpaar auf einen tollen Tag voller Sonnenschein und inmitten ihrer Familie.