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René Schneider aus Kunrau gebührt der Blumenstrauß des Monats Juni Mit Kultur eine Brücke schlagen

Von Nadin Hänsch 13.06.2015, 03:15

Vor zwei Jahren rief René Schneider den Kulturklub Drömling ins Leben. Der Kunrauer hat eine Vision: Er will Ost und West näher zusammenzubringen und die Region durch ein hochwertiges kulturelles Angebot beleben.

Kunrau l Sein Leben hat René Schneider aus Kunrau der Kultur verschrieben. Um ein qualitatives Kulturangebot in die Einheitsgemeinde Klötze, die Samtgemeinde Brome und noch darüber hinaus anzubieten und zu erhalten, hat er viel Mühe und Herzblut investiert, und den Verein Kulturklub Drömling (KKD) vor rund zwei Jahren im Schloss Kunrau aus dem Boden gestampft. Für sein Engagement wurde René Schneider mit dem Blumenstrauß des Monats Juni geehrt.

"Seit 35 Jahren verbringe ich meine Wochenenden mit Kultur", sagt der Vorsitzende des KKD. Wenn er gerade nicht ehrenamtlich für den Verein tätig ist, stellt er Veranstaltungen mit seiner eigenen Eventfirma auf die Beine. "Eigentlich gebührt jedem unserer aktiven Mitglieder dieser Blumenstrauß, denn ohne deren Unterstützung hätte ich das gar nicht stemmen können", betont René Schneider bescheiden. Im Oktober 2013 wurde der Verein ins Leben gerufen: "Wir haben mit acht Mitgliedern angefangen, innerhalb von drei Monaten waren es dann fast 40." Er sei sehr glücklich, dass seine Idee so gut angenommen wurde.

Ost und West ein wenig näher zusammenbringen

Zusammen mit Anna Schneider aus Brome ergriff er damals die Initiative: "Wir haben uns vor ein paar Jahren kennengelernt und unser gemeinsames Interesse für Kultur und Kunst entdeckt." Beide stellten sich die Frage, wie man ein gutes kulturelles Angebot in die Region holen könne. "Viele kommen wirklich nur zum Schlafen nach Hause und fahren dann weit, um viel Geld für Kultur auszugeben", erklärt René Schneider. "Das wollten wir ändern."

Durch seinen Beruf habe der Kunrauer viele Kontakte zu Künstlern und Musikern aufgebaut, was eine gute Voraussetzung für das Projekt darstellt. "Hier in Kunrau und der Region ist einfach nichts los. Kultur gibt es gar nicht, bis auf dass manche versuchen, Schützen- und Sängerfeste am Leben zu erhalten."

Ein weiteres Anliegen war es dem Vorsitzenden, Ost und West ein wenig mehr zusammenzubringen. "Wir heißen ja Kulturklub Drömling und nicht Kunrau, deshalb wollen wir, dass die gesamte Region von Kultur in seiner ganzen Bandbreite profitiert. Mittlerweile zählen wir mehr als 50 Mitglieder, die uns unterstützen. Davon stammen rund ein Drittel aus West und zwei Drittel aus Ost."

In den letzten anderthalb Jahren habe sich der KKD in der Künstlerszene einen guten Ruf verschafft. Mit Größen aus dem Musikgeschäft, wie Gabi Rückert, habe alles begonnen. "Nach ihrem Auftritt im Kunrauer Schloss war sie von dem Ambiente so begeistert, dass sie uns bei ihren Musikerkollegen empfohlen haben muss", erinnert sich René Schneider. Im Anschluss habe es jede Menge Anfragen von namhaften Künstlern gegeben, die gerne im Schloss auftreten wollten.

"Unser Potenzial ist das Ambiente des Schlosses." Auch wenn der Verein keine roten Zahlen schreibt, sei der Aufwand enorm. "Wir stecken trotzdem viel Privatgeld rein, denn wir schaffen fast alles ohne Zuschüsse", ist der Kunrauer stolz. Alles werde aus Eigenleistung erbracht.

Stadt stellt die Räume zur Verfügung

Er sei auch froh, dass die Stadt den Verein so gut unterstütze und die Räume zur Verfügung stelle. "Vor einigen Wochen haben wir den Mietvertrag für den Schlosskeller unterschrieben. Der muss nun renoviert werden." Die Galerie im obersten Stockwerk habe seit einem Jahr auch an den Sonntagen geöffnet, was dem ehrenamtlichen Verdienst von Michael Mutman zu verdanken ist.

Für die Zukunft wünscht sich René Schneider, die Gastronomie für die Besucher wiederzubeleben. Denn davon würden alle etwas haben "Das Drömlingskonzept läuft und wir wollen das nutzen, um unsere Region in den Vordergrund zu bringen. Denn wenn man fertig mit dem Wandern ist, möchte der ein oder andere noch etwas erleben." Kunrau sei Kulturhauptstadt der Altmark, habe der Künstler Dirk Michaelis einmal gesagt und das sei für René Schneider ein Ansporn, um weiterzumachen.

Kennen Sie auch jemanden, der sich ehrenamtlich engagiert, etwas Besonderes für die Allgemeinheit leistet und dafür einen Blumenstrauß verdient hat? Dann freuen wir uns sehr über Ihren Vorschlag. Melden Sie sich bei uns. Entweder telefonisch unter 03909/402920, per Post an die Klötzer Volksstimme, Breite Straße 5 in 38486 Klötze, oder per E-Mail an redaktion.kloetze@volksstimme.de.