1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Konzept wird für Diskussionsstoff sorgen

Viele Bereiche sind von Konsolidierungsmaßnahmen betroffen Konzept wird für Diskussionsstoff sorgen

Von Jens Pickert 25.06.2015, 03:12

Das von der Verwaltung erarbeitete Konsolidierungskonzept für den aktuellen Etat sowie die Haushalte der Folgejahre beinhaltet Punkte, die unter den Einwohnern der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen für reichlich Diskussionsstoff sorgen werden.

Oebisfelde l Bereits gestern empörte sich ein Oebisfelder, als er morgens in der Volksstimme las, dass vorgesehen sei, die Elternbeiträge für Kindertagesstätten und Horte im Jahr 2018 um 20 Euro pro Platz und Monat zu erhöhen. "Wir haben uns gerade mit der Erhöhung im kommenden Jahr um 20 Euro abgefunden. Dass 2018 noch einmal erhöht werden soll, ist mir neu. Es besteht Klärungsbedarf", sagte der Allerstädter.

Kein Klärungsbedarf, sondern seit 2014 bereits Fakt: Die Vereine und Verbände der Einheitsgemeinde erhalten keine finanziellen Zuschüsse mehr. Weiterhin leer ausgehen wird auch die ältere Generation, wenn sie sich zu ihren Weihnachtsfeiern trifft. Bis 2013 wurden für die Feiern pro Einwohner ab dem 65. Lebenjahr zwei Euro gezahlt. 2014 entschlossen sich die Stadträte diese freiwillige Aufgabe zu streichen. Nicht gestrichen, sondern seit 2014 reduziert ist die Pauschale, die jeder Ort der Einheitsgemeinde pro Einwohner erhält. 2014 sank sie von zwei auf einen Euro. Mit diesem Geld soll in den Ortschaften unter anderem das kulturelle Leben unterstützt werden. Kritik zu diesen Maßnahmen gab es am Montag während der Sitzung des Hauptausschusses von CDU-Rat Karsten Schindler: "Durch die Reduzierung von zwei auf einen Euro ist der Spielraum für die Ortschaften eng bemessen. Überlegenswert ist auch die Maßnahme, den Senioren das Geld zu streichen." Eine Diskussion zogen Schindlers Einwände aber nicht nach sich.

Kritik hatte auch Oebisfeldes UWG-Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch parat. Sie bedauerte, dass nach dem Ruhestand von Bibliotheksleiterin Waltraut Sierau im Jahr 2017 die Stelle laut Konsolidierungskonzept nicht neu besetzt werden soll. "Ich glaube, dadurch geht uns etwas verloren. Vor allem den Kindern. Denn sie wurden in der Vergangenheit durch das Engagement der Bibliothek an das Lesen herangeführt." Weitere Einwände gab es zu diesem Thema nicht.

Probleme hatte indes Martin Herrmann, Ortsbürgermeister von Walbeck und Mitglied der SPD-Ratsfraktion, mit der bereits in diesem Jahr realisierten Streichung von Stellen im sogenannten grünen Bereich. Für den kommunalen Wirtschaftshof seien jedes Jahr elf Frauen und Männer mit 35 Wochenarbeitsstunden für neun Monate als Saisonarbeitskräfte eingestellt worden. Seit diesem Jahr sei das nicht mehr der Fall. Es ist, wie dem Konsolidierungskonzept zu entnehmen ist, auf sechs Saisonkräfte reduziert worden. Folge: Einige der bisher erbrachten Leistungen im grünen Bereich seien nicht mehr umzusetzen. "Ich denke, die Auswirkungen sehen wir in unseren Ortschaften bereits", merkte Herrmann an.

Zu den Konsolidierungsmaßnahmen gehört auch die 2014 erfolgte Schließung des Wassensdorfer Rabauken-Kindergartens. Dort seien von drei Erzieherinnen nur noch sechs Kinder zu betreuen gewesen. Betriebswirtschaftlich sei das, um die Gesamtöffnungszeit abzudecken, nicht mehr vertretbar gewesen. Seit dem steht das Haus, in das über die Jahre immer wieder investiert wurde, leer und wird von der Kommune zum Verkauf angeboten.