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Im Klötzer Waldbad lernen in dieser Saison wieder 40 Kinder schwimmen Mission: "Seepferdchen"

Von Tobias Roitsch 03.07.2015, 03:01

Zehn Tage dauert einer der vier Schwimmkurse für Kinder, die von der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes im Klötzer Freibad angeboten werden. Ausgebucht sind diese schon lange.

Klötze l Bevor es ins kühle Nass geht, wird erst einmal die Ausrüstung angelegt: Jedes Mädchen und jeder Junge bekommt einen Gürtel mit blau-weißen Schaumstoffquadern umgeschnallt, um die Oberarme werden rote, gelbe oder grüne Ringe geschoben. All diese Hilfsmittel sollen die zehn Kinder über Wasser halten - denn das Schwimmen lernen sie gerade erst. Am Montagabend hatten sie ihre erste Unterrichtsstunde im Klötzer Waldbad. Und schon zur dritten Stunde am Mittwoch zeigten sich erste Fortschritte. "Ich hab nur noch einen Ring am Arm", ruft ein Mädchen stolz aus dem Wasser. Ein anderes bewegt sich schon ganz ohne Hilfsmittel am Arm durchs Becken. Nach insgesamt zehn Tagen sollen alle fit sein für die Seepferdchen-Prüfung.

Seit nunmehr 20 Jahren bringt Monika Gille von der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Klötze den Kindern als Lehrerin das Schwimmen bei. Die Nachfrage nach den Kursen ist dabei immer groß. Vier Kurse für jeweils zehn Kinder werden in dieser Freibadsaison angeboten. Ausgebucht sind diese schon lange. Um die Nachfrage besser steuern zu können, wurde ein Stichtag eingeführt. "Kinder, die teilnehmen möchten, müssen ab dem 30. Mai des jeweiligen Jahres mindestens sechs Jahre alt sein", erklärt Monika Gille. Wer noch zu jung ist, wird für einen Kurs in den nächsten Jahren vorgemerkt. "Für 2016 haben wir mittlerweile schon zehn Anfragen, für 2017 sind es bereits drei", berichtet die Schwimmlehrerin.

Fast alle Kinder bestehen die Prüfungen

Einfach die Zahl der angebotenen Kurse zu erhöhen, sei nicht möglich. Die vier Schulungen in diesem Jahr, die nacheinander stattfinden, gingen bis Mitte August. "Dann wird es schon kühler", sagt Gille. Acht Wochen am Stück haben sie und ihre Helfer von der Wasserwacht, die mit ihr die Kinder im Wasser betreuen, so mit der Ausbildung des Schwimmnachwuchses zu tun.

Die Mädchen und Jungen, die den nassen Unterricht besuchen, sollten bestenfalls noch keine Erfahrung haben. Deshalb gibt es vorab ein Probeschwimmen. "Eltern, deren Kinder schon etwas schwimmen können, geben wir dann Tipps, wie sie ihre Kinder selbst zum Seepferdchen führen können", erklärt Monika Gille das Vorgehen.

In den zehn Schwimmstunden, jede dauert rund 45 Minuten, lernen die Kinder das Schwimmen von Grund auf. An den ersten Tagen gewöhnen sie sich an das nasse Element, bevor es ins tiefere Wasser geht. Um die Angst zu nehmen, sind fünf Betreuer mit im Becken, die den Schülern auch immer wieder Tipps geben - etwa die Beine lang zu machen.

Schwimmlehrer werden ausgebildet

"Von den 40 Kindern in jedem Jahr kommen hinterher bis auf drei oder vier alle zum Seepferdchen", berichtet Monika Gille. Die Schüler stammen übrigens nicht nur aus Klötze. So gab es auch schon Teilnehmer aus Oebisfelde, Kalbe oder Kakerbeck. "Manchmal habe ich auch Kinder in der Gruppe, deren Eltern ich schon ausgebildet habe", sagt Gille.

In der Ausbildung befinden sich derzeit auch zwei Mitglieder der Wasserwacht: Sie erwerben den Lehrschein, um später als Schwimmlehrer unterrichten zu können.