Schulanfang Runter vom Gas

Für die Abc-Schützen beginnt am Wochenende ein neuer Lebensabschnitt. Die Polizei startete deshalb die Aktion "Sicherer Schulweg".

Von Siegmar Riedel 24.08.2015, 19:07

Klötze l Mit einem Kleintransporter voller Spruchbänder waren gestern Mitarbeiter der Stadtwirtschaft in der Stadt Klötze unterwegs. Die Banner sollen Autofahrer mahnen, in der Nähe von Schulen und Bushaltestellen ihre Geschwindigkeit zu reduzieren und auf Schüler zu achten.

Den Anfang machten sie am Zaun der Kindertagesstätte Zinnbergzwerge in Klötze. Dort trafen sie auf die beiden Regionalbereichsbeamten Michael Pleuß und Burkhardt Lenz. Gemeinsam befestigten sie das erste Banner mit der Aufschrift "Fahr nicht so schnell".

Insgesamt acht dieser Banner werden im Gebiet der Einheitsgemeinde angebracht. Standorte sind neben der Kita in Klötze das Waldbad, Lockstedt, das Geländer der Brücke in der Klötzer Bahnhofstraße, gegenüber der Tankstelle am Ortsausgang in Richtung Gardelegen sowie die Grundschulen in Kunrau und Kusey.

Polizei erwartet wieder Stau vor der Schule

"Eine Woche vor Schulbeginn werden die Banner im Rahmen der Aktion \'Sicherer Schulweg` angebracht", informierte Michael Pleuß. Den Zaun der Kita Zinnbergzwerge hat er dafür ausgewählt, "weil der Blick der Autofahrer, die aus der Geschwister-Scholl-Straße kommen, gleich darauf gerichtet ist", begründete der Kriminalhauptkommissar. Er kündigte zudem verstärkte Kontrollen in den nächsten Tagen in den Schulbereichen Klötze und Kunrau an. Schwerpunkte sind der Montag, wenn die Schulanfänger zur Schule gehen, und der Donnerstag, wenn der Unterricht für alle anderen Schüler beginnt.

Mit Blick auf den Parkplatz vor der Klötzer Grundschule sagte Michael Pleuß: "Machen wir uns doch nichts vor, dort wird es wieder zu einem Tohuwabohu kommen, weil alle Eltern ihre Kinder bis zur Schule fahren wollen und beim Aussteigen den Parkplatz verstopfen werden." Deshalb werde es in diesem Bereich wie jedes Jahr zum Stau kommen.

Weil die Schüler ab einem gewissen Zeitpunkt mit dem Bus zur Schule fahren, sollten Eltern ihre Kinder frühzeitig an diese Situation heranführen und gewöhnen. Dann müssen die Kinder nämlich von der Bushaltestelle rund 100 Meter bis zur Schule laufen. "Das sollten die Eltern mit den Kindern üben", schlägt der Polizist vor.

Fußgängerüberwege kaum genutzt

Das betrifft auch die Nutzung der Fußgängerüberwege. Michael Pleuß hat beobachtet, dass diese Möglichkeiten zur Überquerung der Straße kaum oder nicht richtig genutzt werden. Den Schulweg zu trainieren und dabei die Fußgängerüberwege einzubeziehen, schreibt der Bereichsbeamte den Eltern symbolisch in ihr Aufgabenheft.

Michael Pleuß versteht Eltern auch, wenn sie die Kleinen anfangs bis zur Schule bringen. Er wird in den nächsten Tagen jedenfalls in den Bereichen der Grundschulen präsent sein und betont: "Toi, toi, toi. Bisher haben wir nie größere Probleme zum Schulanfang gehabt."