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16. Altmark-Jugendmeisterschaft in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen Gastronomiegewerbe kürt den besten Nachwuchs

Von Marco Papritz 07.03.2011, 05:39

Während der Altmark-Jugendmeisterschaften der Gastronomie sind am Wochenende die besten Köche, Hotel- und Restaurantfachkräfte ermittelt worden. 18 Teilnehmer gingen an den Start und stellten einen Tag lang ihr Können unter Beweis. Im Rahmen einer Festveranstaltung mit geladenen Gästen gab die Jury zu später Stunde die Entscheidung bekannt.

Salzwedel. Es war 22.25 Uhr am Freitagabend, als die Anspannung und der Stress der zurückliegenden Stunden von den jungen Köchen, Hotel- und Restaurantfachmänner und -frauen abfiel. Unter dem Applaus der geladenen Gäste wurden Koch Ricardo Richartz, die Hotelfachfrau Josephin Krause und Restaurantfachfrau Jennifer Michalski aufgerufen - sie sind die Gewinner der 16. Altmarkjugendmeisterschaft der Gastronomie, die unter dem Motto "Tradition trifft Moderne - Neues vom Altmärker Bauernhof" stand. Die drei Nachwuchskräfte werden die Altmark bei der Landesmeisterschaft im April vertreten.

Köche machen sich mit Warenkorb vertraut

Doch daran ist am Freitagmorgen noch nicht zu denken. Um 9 Uhr begrüßt die fachkundige Jury bestehend aus den Prüfungsausschüssen der Industrie- und Handelskammer (IHK), darunter Ausbilder und Fachlehrer, die 18 Teilnehmer der Meisterschaft in den Berufsbildenden Schulen Salzwedel. Während sich die Köche mit ihrem Warenkorb vertraut machen und erste Überlegungen anstellen, welches Menü sie aus den verschiedenen Zutaten zubereiten werden, geht es für ihre Kollegen vom Hotel- und Restaurantfach in die Vollen. "Bei der Zimmerendabnahme sind Fehler versteckt, die wir finden müssen. Wie zum Beispiel ein Haar auf der Spiegelablage. Das war gar nicht so einfach - aber ich glaube, ich habe mich gut geschlagen", resümiert Robert Schulz. Für den 21-Jährigen und seine Mitstreiter vom Hotelfach gilt es auch, per Losverfahren zwei Cocktails zu mixen, Aufgaben an der Rezeption zu lösen und die Menükarte für die Festveranstaltung am Abend zu kreieren.

Filetieren, tranchieren und flambieren

Unterdessen herrscht im Raum nebenan Stille und höchste Konzentration. Die Nachwuchskräfte vom Restaurantfach stellen sich den Spezialdisziplinen. "Sie decken einen Tisch für zwei Personen ein, sie filetieren, tranchieren und flambieren", so Fachlehrer Ulf Reichelt von der Berufsbildenden Schule, der gespannt mitfiebert, wie sich die Meisterschaftskandidaten bewähren. Das Flambieren muss zumindest bis zum Abend warten, ehe vor den Gästen die Flammen spektakulär entzündet und auf diese Weise etwa Birnen zubereitet werden. Für Lisa Eulenberg, Auszubildende im zweiten Lehrjahr, eine Premiere, die sie unter den begeisterten Augen der Gäste meistert. "Ich habe das zwar schon öfter gemacht - aber unter diesen Bedingungen ist es etwas Besonderes", sagt Kollegin Jennifer Michalski.

Gegen 19 Uhr beginnt schließlich die Festveranstaltung, zu der die geladenen Gäste aus Wirtschaft und Politik von den Restaurantfachmänner und -frauen zu ihren Plätze geführt werden. Ganz genau begutachten vor allem die weiblichen Gäste die verschiedenen Tische, die mit dekorativem Tüll, spitzenverzierten Platzdeckchen, verspielt zusammengelegten Servietten und Blumengestecken. "Guten Abend, mein Name ist Franziska Lemme und ich werde Sie heute bedienen", stellt sich die angehende Restaurantfachfrau am Tisch 1 vor, während in der Küche die Köche auf Hochtouren die Teller füllen.

Stets prüfende Blicke im Nacken

Unter den prüfenden Blicken und Kellen der gestandenen Köche der Jury, verzieren die 18 bis 20 Jährigen die Salate, streuen Petersilie über Suppen und schneiden das Fleisch für den Hauptgang. Jeder Handgriff sitzt. Und wenn nicht, gibt es von Prüfer Thilo Matthäus und seinen Kollegen einen helfenden Hinweis. "Nein, die Soße ist ganz hervorragend", bemerkt der Prüfer und notiert etwas auf seinem Bewertungsbogen. Den Köchen ist es am Ende vorbehalten, die Nachspeise selbst zu servieren und sich den Gästen persönlich vorzustellen, bevor sich die Jury zur Auswertung zurückzieht.

"Es war eine knappe Entscheidung, oft haben nur wenige Punkte entschieden", erklärt Ulf Reichelt bei der Siegerehrung, bei der es neben Urkunden und Blumen auch Geschenke gibt. Hotelfachfrau Josephin Krause wird mit ihrer Leistung nicht nur zur Jugendmeisterin der Altmark gekürt, sondern auch als beste Teilnehmerin des Abends ausgezeichnet. Sie und Jennifer Michalski vom Restaurantfach sowie Koch Ricardo Richartz werden die Altmark beim Landesfinale im April vertreten.