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Oebisfelder feierten Weltgebetstag der Frauen "Eine Kette mit vielen Menschen bilden"

Von Gundi Neuschulz 08.03.2011, 04:33

Zum Weltgebetstag der Frauen hatten auch die Mitglieder der Oebisfelder Kirchengemeinde am Freitagabend in das Gemeindehaus eingeladen. Gemeinsam mit Pfarrer Wolfgang Schwarzer und Gemeindepädagoge Sebastian Weidenhagen feierten sie, wie weltweit Millionen andere Menschen, den Gottesdienst, den Frauen aus Chile vorbereitet hatten.

Oebisfelde. "Wie viele Brote habt ihr?" Unter dieses Motto hatten Frauen aus Chile in diesem Jahr den Weltgebetstag der Frauen gestellt. Menschen in über 170 Ländern feierten am Freitag Weltgebetstag. Texte, Lieder und Gebete stammten dabei von Frauen aus dem südamerikanischen Land Chile. "Es sind nicht so sehr viele gekommen heute Abend. Das ist schade. Aber wir wissen, dass wir heute Abend eine Kette mit vielen anderen Menschen bilden, und das stärkt uns", hatte Pfarrer Wolfgang Schwarzer zur Begrüßung gesagt. Allein in Deutschland wurden zu den zahlreichen ökumenischen Gottesdiensten wieder hunderttausende Besucherinnen und Besucher erwartet.

Mit verschiedenen Broten, Kreuz und Bibel, Kerze und Blumen hatten die Oebisfelder Frauen in der Mitte des Raumes im Gemeindezentrum einen bunten Altar aufgebaut. Zu chilenischer Musik waren sie mit diesen Gaben eingezogen und im Laufe des Abends wurde deutlich, dass chilenische Kirchenmusik sehr melodiös und schwungvoll sein kann. Die Oebisfelder sangen gerne mit und hatten auch keine Scheu, einige spanische Wörter dabei zu singen.

Die Erdbebenkatastrophe im Februar, die spektakuläre Rettung der 33 verschütteten Bergleute im Oktober, Hungerstreik der arbeitslosen Frauen aus der Stadt Lota im November: Im Jahr 2010 kam das südamerikanische Land Chile nicht aus den Schlagzeilen. Inhalt dieser Meldungen war immer wieder die krasse gesellschaftliche Ungleichheit in Chile. Auch der Gottesdienst zum Weltgebetstag hatte diese Themen aufgegriffen. Die Oebisfelder Frauen lasen Berichte von Frauen aus Chile und erzählten so von einem Land der extremen Gegensätze. Sowohl geographisch als auch politisch, ökonomisch und gesellschaftlich. Das solidarische Teilen zog sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst: In den Bibellesungen zur Witwe von Sarepta und zum Wunder der Brotvermehrung, in der Landesgeschichte und der symbolischen Handlung des Brotteilens.

Mit der Kollekte aus den Weltgebetstagsgottesdiensten in Deutschland werden auf der ganzen Welt Frauenprojekte gefördert. So auch die Frauen in Chile.