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Abschließende Vorstellung des Stadtentwicklungs- und Handlungskonzeptes für Oebisfelde / Bernd Schuster: "Das Konzept darf jetzt nicht versickern"

Von Gundi Neuschulz 17.03.2011, 04:29

Lange haben die Oebisfelder am Stadtentwicklungs- und Handlungskonzept gearbeitet. Nicht nur die Verwaltung und der ehemalige Stadtrat, jetziger Ortschaftsrat, waren daran beteiligt. Auch Bürger hatten sich mit Ideen und Vorschlägen eingebracht. Am Montagabend stellte Planer Dierk Grundmann das abschließende Konzept vor. Der Ortschaftsrat einigte sich darauf, es als Grundlage der weiteren Stadtplanung zu sehen.

Oebisfelde. "Wenn etwas getan werden muss, dann für das Herz der Stadt, für die Altstadt", sagte Planer Dierk Grundmann in seinen Ausführungen zum Stadtentwicklungs- und Handlungskonzept (StEHK) am Montag während der Ortschaftsratssitzung. Denn die Altstadt sehe leider nicht so aus, wie man das heutzutage erwarten könne.

Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und der demographische und technologische Strukturwandel hätten Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen und die Funktionsweise und -fähigkeit der Städte insgesamt. Das treffe auch auf die Stadt Oebisfelde zu. Die Stadt Oebisfelde beabsichtige, vorbeugend auf diese Entwicklung zu reagieren und den Erhalt der Stadt als Lebensraum zu gewährleisten. Deshalb soll das StEHK Visionen und Strategien zur Stärkung der Stadt aufzeigen - insbesondere unter Berücksichtigung des kommunalen Wettbewerbs in der Region.

Oebisfelde nehme nach dem Regionalen Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg die Funktion eines Grundzentrums ein. Zur Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen habe Oebisfelde dem Regionalem Entwicklungsplan als Grundzentrum zufolge verschiedene Aufgaben zu erfüllen:

- Sicherung und Weiterentwicklung der überörtlichen Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen sowie der gewerblichen Wirtschaft.

- Typische Versorgungseinrichtungen sind unter anderem Sekundarschulen, Arztpraxen, Gemeindeverwaltung, lokale Sporteinrichtungen sowie Handelseinrichtungen mit weniger als 1 200 Quadratmetern Geschossfläche.

- Zur Sicherung einer ausgewogenen Raumstruktur und zur Vermeidung einer flächenhaften Ausbreitung der Siedlungen entlang der Achsen (z.B. Schiene oder Straße) soll die Siedlungsentwicklung im zentralen Ort Oebisfelde konzentriert werden. Bandartige Siedlungsentwicklungen sollen vermieden werden und ausreichende Freiräume sollen erhalten werden.

Einige Projekte, die in Richtung des StEHK zielen und dieses mit Leben erfüllen, sind bereits angeschoben. So ist in Wassensdorf der Ausbau der Badekuhle zum Baden und Campen geplant. Für den Freizeitsport wie Radfahren oder Reiten besteht ein großer Handlungsbedarf. Auch dort gebe es erste Planungen. Es fehle jedoch ein gut ausgebautes und beschildertes Rad-, Reit- und Wanderwegenetz. Wohnungsnahe Spazierwege, wie zum Beispiel um die Altstadt herum seien nur teilweise vorhanden. Sie steigern aber den Wohnwert erheblich, wenn die Attraktivität der Grünflächen und die gute Benutzbarkeit der Wege vorhanden sind.

Die gastronomische Versorgung sollte optimiert werden. Angebote zum Verweilen in Verbindung mit Gastronomie sind zu selten. Potenziale, wie die Fischräucherei an der Kasube-Mühle, sollten qualitativ weiter ausgebaut werden. Vor allem aber die Burg sei ein Pfund, mit dem die Stadt wuchern müsse, so Planer Grundmann.

Dr. Bernd Schuster brachte nach den Ausführungen des Planers auf den Punkt, was nun geschehen soll: "Das Konzept darf jetzt nicht versickern und rumliegen. Wir sollten beschließen, dass der Ortschaftsrat dieses Konzept unterstützt, und es auch dem Stadtrat als bindendes Projekt vorstellen."