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Jugendliche hinterließen über die Ostertage in Jübar, Hanum und Bornsen Spur der Verwüstung Munter: "Es reicht, wir müssen endlich hart durchgreifen"

Von Walter Mogk 29.04.2011, 06:29

Die stimmungsvollen Osterfeuer hatten in Jübar und Umgebung ein weniger schönes Nachspiel. Dort tobten sich jugendliche Vandalen nach den Veranstaltungen aus und richteten erhebliche Schäden an, wie erst jetzt bekanntwurde.

Jübar/Hanum/Bornsen. Was sich in und um Jübar in der Nacht nach den Osterfeuern abgespielt hat, treibt Jübars Bürgermeister Carsten Borchert auch Tage danach noch die Zornesröte ins Gesicht. "Es waren Randalierer unterwegs, die eine Spur der Zerstörung hinterlassen haben", berichtete er am Mittwochabend im Gemeinderat. So seien in Bornsen mehrere Holzlatten vom Zaun des Kindergartens verbrannt worden. "Von Jugendlichen aus dem eigenen Ort, die namentlich bekannt sind. Eine Anzeige läuft", so Borchert. In Jübar wurden die frisch gestrichene Bushaltestelle beschmiert, ein Fallrohr demoliert, Flaschen zerschlagen und mehrere Pfosten auf dem Spielplatz herausgerissen. Auch hier seien von Zeugen mehrere Namen genannt worden, die Gemeinde hat ebenfalls Anzeige erstattet.

Besonders hart hat es die Jübarer Agrargenossenschaft getroffen. Hier zerstörten die Randalierer einen Spargelstecherwagen und den Computer der Beregnungsanlage. Der Schaden wird auf mehrere tausend Euro geschätzt. Gestern wurde zudem bekannt, dass auch die Leuchtreklame der Jübarer Sparkasse bei dem nächtlichen Treiben beschädigt wurde.

Auch Hanum hatte in den vergangenen Tagen unter Vandalismus zu leiden. "Vor zwei Wochen wurden die Pfähle der von der ABS angefertigten Sitzgarnituren auf dem Sportplatz abgebrochen, in der Nacht zum Montag war dann die restliche Bank fällig", berichtete Interessenvertreter Wolfgang Schulz. Zudem seien Fenster in der Trauerhalle und in einer Scheune eingeschlagen worden. "Der Höhepunkt war, dass nachts um halb drei am Feuerwehrhaus die Sirene ausgelöst wurde", erklärte der Hanumer. Die Polizei habe Spuren gesichert und unter anderem Fingerabdrücke vom Sirenenknopf genommen.

"In den vergangenen Tagen haben mich viele Leute aus dem Dorf angesprochen und mir gesagt, dass das so nicht weitergehen kann", berichtete Bornsens Interessenvertreterin Sabine Munter. Neben dem Vandalismus werde im Ort immer wieder über ruhestörenden Lärm geklagt. Zudem würden Jugendliche mit ihren Autos tiefe Furchen in den Sportplatz fahren. "Es reicht. Wir müssen hart durchgreifen und wer erwischt wird, der muss zahlen. Anders geht es nicht", forderte sie.

Auch der Bürgermeister hat die Nase voll. "Wir können und werden das nicht akzeptieren und jeden Fall zur Anzeige bringen", kündigte er an. Borchert appellierte zudem an die Eltern, ihrer Verantwortung nachzukommen und darauf zu achten, was ihre Schützlinge in der Freizeit tun. Da sich die jugendlichen Täter zuvor offenbar am Osterfeuer betrunken haben, müsse auch die Frage gestellt werden, wieso ihnen verbotenerweise Alkohol ausgeschenkt wurde. "Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn die Polizei bei solchen Veranstaltungen entsprechende Kontrollen macht", schlug Borchert vor.

Zwei Jugendliche, deren Namen im Zusammenhang mit der Randale genannt worden sein sollen, waren übrigens zur Ratssitzung gekommen. Jedoch nicht, um sich zu entschuldigen oder Reue zu zeigen, sondern lediglich um sich anzuhören, was über die Taten gesagt wird, wie sie verkündeten.