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Beetzendorfer Gemeinderat stimmt Bezuschussung der Sanierung des Melliner Kirchendaches zu Schmauch: "Projektförderung von 500 Euro ist vertretbar"

Von Walter Mogk 18.05.2011, 06:27

Nach der Melliner Jagdgenossenschaft beteiligt sich jetzt auch die Gemeinde Beetzendorf an den Kosten für die Sanierung des Daches der Melliner Kirche. Der Rat bewilligte einen Zuschuss von 500 Euro, der im Haushalt verankert wurde.

Mellin/Beetzendorf. Nachdem vor einigen Jahren der Turm der Melliner Kirche generalüberholt wurde, soll demnächst auch das Schiff des Gotteshauses ein neues Dach bekommen. Doch diese Maßnahme kostet eine Menge Geld, von zirka 23000 Euro ist die Rede. Zwar steuert der Kirchenkreis einen großen Teil zu und auch auf eine Förderung durch das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) können die Melliner hoffen, doch das reicht lange nicht. Etwa 9000 Euro muss die Kirchengemeinde allein auftreiben.

Von der Jagdgenossenschaft Mellin gab es bereits eine Zusage für einen Zuschuss über 1000 Euro (wir berichteten). Und jetzt ist auch die Gemeinde Beetzendorf mit im Boot. Auf Antrag beschlossen die Ratsmitglieder während der Haushaltssitzung, 500 Euro für die Dachsanierung zur Verfügung zu stellen. "Wir haben immer gesagt, dass wir konkrete Projekte fördern und das ist ein solches", warb Bürgermeister Heinrich Schmauch um Zustimmung. Der Betrag von 500 Euro sei zudem für die Gemeinde finanziell vertretbar und sprenge nicht den Haushaltsrahmen.

Doch nicht alle Ratsmitglieder teilten diese Auffassung. "In unserer Fraktion gibt es dazu unterschiedliche Meinungen", erläuterte CDU-Fraktionschef Lothar Köppe. So seien einige der Auffassung, dass die Kirche nicht gerade arm sei und das benötigte Geld selbst berappen könne. Zudem habe die Gemeinde in der Vergangenheit auch für andere Kirchensanierungen, etwa der Beetzendorfer Marienkirche, keinen Cent gegeben. "Auch wir in Audorf haben für unsere Kirche kein Geld erhalten", ergänzte Joachim Pieper.

Der Hohentrammer Rainer Klinzmann sprach sich für einen Zuschuss aus. "Die Kirche ist in jedem Fall ein Kulturgut in unserer Gemeinde, deren Erhaltung wir unterstützen sollten", meinte er. Klinzmann erinnerte an die drei Gotteshäuser in der ehemaligen Gemeinde Hohentramm, für deren Sanierung unter seiner Regie als Bürgermeister ebenfalls kommunale Zuschüsse zur Verfügung gestellt wurden.

"Wertschätzung für Arbeit der Altvorderen"

Der Tangelner Frank Glaue unterstützte ebenfalls den Zuschussantrag. Es sei allerdings notwendig, dass sich die Gemeinde auf eine generelle Linie einigt, da sich auf deren Gebiet immerhin 13 Kirchen befinden. Für die Energiewende-Fraktion plädierte Mario Rosenbaum dafür, den Antrag auf Zuschuss für die Melliner Kirchensanierung zu bewilligen. "Es handelt sich hier um ein Denkmal, an dem viele Generationen gearbeitet haben. Indem wir uns an der Erhaltung beteiligen, drücken wir auch unsere Wertschätzung für die Altvorderen aus", erklärte er.

Mellins Interessenvertreter Wolfgang Burmeister machte deutlich, dass über eine solch geringe Zuschusssumme im alten Melliner Rat gar nicht diskutiert worden wäre. "Das hätten wir gefördert", stellte er klar. Dass sich die Jagdgenossenschaft mit 1000 Euro an der Sanierung beteilige, sei zudem nicht geringzuschätzen. Schließlich stünden den Jagdgenossen jährlich nur etwa 500 Euro aus den verbleibenden Pachteinnahmen für die Ausschüttung zugunsten gemeinnütziger Zwecke zur Verfügung.

Bei der anschließenden Abstimmung gab es eine große Mehrheit für den 500-Euro-Zuschuss. Lediglich Enno Marquardt, Dietmar Sommer und Joachim Pieper stimmten dagegen.