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CDU-Fraktion des Stadtrats besucht Kunrau und macht Fraktionssitzung im Schloss Gebietsreform hinterlässt Wunden in den Orten

Von Philip Najdzion 19.05.2011, 04:26

Die CDU-Fraktion wollte Kunrau kennen lernen. Daher hielten die Mitglieder ihre Sitzung im Schloss ab und schauten sich zuvor das prachtvolle Gebäude ebenso an wie das Sportlerheim. Nicht nur die baulichen Mängel wurden ihnen am Montagabend klar, die CDU-Mitglieder merkten auch, dass die Eingemeindung Wunden hinterlassen hat.

Kunrau. Er könne es nicht mehr hören, dass "Klötze den Kunrauern ihr Schloss wegnehmen will", reagierte Bürgermeister Matthias Mann auf eine dementsprechende Äußerung des stellvertretenden Ortsbürgermeisters von Kunrau, Burkhard Hartmann.

Schließlich seien die ganzen Investitionen von der Verwaltungsgemeinschaft bezahlt worden. "Bis auf den letzten Stuhl", sagte er und fügte hinzu: "Ich weiß, dass das die Kunrauer nicht gerne hören."

2008 sei das Schloss dann für einen Euro an die damals noch selbständige Gemeinde verkauft worden. "Nur wegen: ,Das ist unser Schloss\'", sagte Matthias Mann.

Ein weiteres Thema war das Nebengebäude am Schloss. Nach dem Willen der Kunrauer soll dort ein Kinderspielplatz entstehen. Und Burkhard Hartmann wünscht sich hierfür einen Zaun. "Die Gefahr besteht, dass Kinder auf die Straße laufen", erklärte er. Und außerdem schütze eine Einzäunung vor Vandalen. "Vandalismus hält ein Zaun nicht auf", entgegnete ihm der Bürgermeister.

Erstaunt waren alle Beteiligten, dass an der Vorderfassade bereits wieder Farbe abbröckelt. Und dass, obwohl in das Schloss "eine sechsstellige Summe investiert wurde", sagte Matthias Mann verärgert. Der Untergrund sei wohl mit Kalk bearbeitet gewesen, meinte Burkhard Hartmann.

Zu Beginn schauten sich die CDUler das Sportlerheim des TSV Kunrau an. Das Gebäude hätten die Mitglieder größtenteils in Eigenregie gebaut, erzählte der Kunrauer.

Es entstand eine Reithalle und eine Kegelbahn. Doch leider ein Raum zu wenig. Nun müsste der zweite Umkleideraum als Lager genutzt werden. "Und Männer und Frauen müssen sich in einer Umkleide umziehen", erklärte Burkhard Hartmann. Dennoch sei es ein schönes Objekt. "Da können wir stolz drauf sein".

Eines stört den stellvertretenden Ortsbürgermeister aber noch. Hinter dem Sportlerheim ist ein kleines Biotop. Und dort entsorgten Unbekannte ihren Müll. Er hätte gerne einen Zaun, um die Wildentsorgung zu verhindern.

"Das muss ja kein Metall-deluxe-Zaun sein", erklärte Matthias Mann. Eventuell könnte man mit der ABS Drömling eine Maßnahme absprechen.