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Apenburg-Winterfelder Votum gegen Wegebau nach Saalfeld stößt auf Kritik / Detlef Jürges: "Das ist nicht nachvollziehbar, eine vertane Chance"

Von Walter Mogk 31.05.2011, 06:36

Die Entscheidung des Apenburg-Winterfelder Gemeinderates, auf den lange geplanten Wegebau von Apenburg nach Saalfeld zu verzichten und die bereits bewilligten Fördermittel zurückzuweisen, schlägt weiterhin hohe Wellen. Altensalzwedels Interessenvertreter Detlef Jürges spricht gegenüber der Volksstimme von einem "nicht nachvollziehbaren Beschluss".

Apenburg/Saalfeld. 80 Anträge auf Förderung von Vorhaben lagen dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) in den vergangenen Wochen zur Entscheidung vor, nur zwei wurden bewilligt. Neben der Erneuerung der maroden Brücke am Schwarzen Weg in Beetzendorf durfte auch der lange geplante Wegebau von Apenburg nach Saalfeld mit Fördergeld rechnen. Doch mit seinem Beschluss, das Projekt nun doch fallenzulassen (Volksstimme berichtete) hat der Gemeinderat das ALFF vor den Kopf gestoßen. "Dort hat die Entscheidung Kopfschmerzen ohne Ende ausgelöst und auch viel Ärger. Es heißt jetzt: Warum habt ihr Gelder bewilligt, obwohl die Gemeinde die Maßnahme gar nicht mehr will?", erklärte das Saalfelder Ratsmitglied Detlef Jürges gegenüber der Volksstimme.

Für Jürges ist das Votum des Rates nicht nachvollziehbar. Schließlich sei man sich immer einig gewesen, den Weg auszubauen, um das Zusammenwachsen der Gemeindeteile zu fördern. Erst vor ein paar Wochen habe man 150000 Euro für das Vorhaben in den Haushalt eingestellt. "Jedem war dabei bewusst, dass diese Summe nicht reichen wird", erklärte der Saalfelder angesichts der plötzlichen Diskussionen über die Kostspieligkeit des Projekts und eine dadurch notwendig werdende Kreditaufnahme, die den Wegebau im Rat schließlich zum Scheitern brachten.

Es habe die Möglichkeit des Ausbaus in zwei Abschnitten gegeben, die auch mit dem ALFF abgestimmt gewesen sei. "Mit den 150000 Euro wären wir erst einmal hingekommen", so Jürges. Damit hätte die Strecke von Saalfeld bis zur Weggabelung Richtung Apenburg und Klein Apenburg in Angriff genommen werden können. Anschließend wäre die Entscheidung gefallen, ob weiter die 900 Meter bis zur Straße in Klein Apenburg oder die 2,1 Kilometer in Richtung Groß Apenburg ausgebaut werden. "Erstere Variante wäre wahrscheinlich kostengünstiger gewesen", meinte der Saalfelder, der die angegebene Gesamtsumme von 640000 Euro für das Projekt anzweifelt. "Da wären wir wahrscheinlich weit darunter geblieben, zumal mit der Streckenführung über Klein Apenburg", erklärte er.

Dass der Weg durch die sensible Köhe führt und dies ein zusätzliches finanzielles Risiko für die Gemeinde bedeuten könnte, ist für Detlef Jürges kein Argument. "Erst einmal ist das kein Naturschutzgebiet. Und außerdem sollte dort lediglich das vorhandene Pflaster repariert oder Splitt aufgebracht werden", betonte der Saalfelder. Auch der Zustand der Brücke mache ihm keine Sorgen. "Sie wurde 1985 gebaut und ist in hervorragendem Zustand. Außerdem sollen dort ja auch keine 40-Tonner drüberfahren", erklärte Jürges. Apenburger Landwirte hätten keine Pachtflächen in Saalfeld und umgekehrt auch nicht, weshalb eine Durchfahrt mit schweren Fahrzeugen auch gar nicht notwendig sei.

Für Jürges ist die Entscheidung des Gemeinderates eine vertane Chance. "Die Einwohner unserer Ortsteile hätten über diese Verbindung zum Einkaufen nach Apenburg oder in Richtung Salzwedel fahren können, außerdem wäre die Apenburger Kita für die Saalfelder besser zu erreichen gewesen", erklärte er. Dies sei durch den Ratsbeschluss zunichtegemacht worden.