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Mitarbeiter der Naturparkverwaltung Drömling ergreifen Maßnahmen gegen Schäden Drahtmanschetten für Bäume zum Schutz gegen die Biber

Von Anett Roisch 25.11.2011, 08:21

Piplockenburg/Mannhausen l Naturschützer sind stolz auf den Biberbestand im sogenannten "Land der tausend Gräben". Doch der Nager richtet auch Schaden an, über den sich Anwohner und Landwirte ärgern. Die Biber bauen nicht nur Dämme und legen landwirtschaftliche Flächen lahm, sie richten auch Schäden an Bäumen an. So auch am Weg von Piplockenburg nach Kämkerhorst.

"Früher war hier nur ein Schotterweg mit tiefen Löchern. Der landwirtschaftliche Weg wurde 2008 ausgebaut. Im Zuge des Baus der Straße wurden die hohen Pappeln abgeholzt. Nach dem Straßenbau wurden als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme Eichen und Eschen gepflanzt", erklärte Wolfgang Sender, Mitarbeiter der Naturparkverwaltung Drömling.

Nachdem die Biber sich in der Vergangenheit über einige der Bäume hergemacht hatten, bekommen junge Eichen und Eschen, die es zu erhalten gilt, einen Mantel aus Draht.

Harald Reich, der im benachbarten Krügerhorst wohnt, ist mehr als zufrieden mit der Schutzaktion. "Es ist für mich wieder ein Erfolgserlebnis. Um jeden gepflanzten Baum wird Draht gelegt. Nicht nur ich, sondern auch andere Anwohner freuen sich, dass die Bäume so erhalten bleiben", sagte Reich.

"Wir wollen mit dieser Maßnahme erreichen, dass die gepflanzten Bäume, die eigentlich die Allee ausmachen sollen, geschützt werden. Der Biber soll bei den Bäumen, die zwischen dem geschützten Gehölz stehen, trotzdem seinen natürlichen Bedürfnissen nachgehen können. So wird verhindert, dass die Bäume zu eng stehen", erklärte der Naturschützer.

Sender erzählte: "Der Biber ist gemeinsam mit uns in der Landschaftspflege tätig. Ein ähnliches Problem hatten wir auch an der Ohre bei Calvörde. Da hat die Zusammenarbeit von Naturschützern und Bibern hervorragend geklappt. Der Biber hat dort die ungeschützten Bäume gefällt und so viel Arbeit abgenommen."

Auch die Naturparkmitarbeiter, die die Drahtmanschetten um die Stämme legten, waren in diesen Tagen Seite an Seite mit dem langzahnigen Nager tätig. "Wir arbeiten tagsüber, und die Biber meist nachts. Und so sieht ein angenagter Baumstamm aus", sagten die Männer und zeigten auf frische Fraßspuren.

"Dieser Baum braucht keine Manschette mehr", gestand Wolfram Heller. Sein Kollege Willi Ritzmann zeigte auf einen benachbarten Stau im Graben und beschrieb: "Das war gestern noch nicht. Diesen Stau hat der Biber gerade erst gebaut."