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Kunrauer BUND-Mitglieder wollen sich gegen geplante Schweinemastanlage zur Wehr setzen Ortsgruppe kündigt den Rechtsweg an

Von Markus Schulze 17.12.2011, 05:22

Die BUND-Ortsgruppe aus Kunrau kämpft weiter unverdrossen gegen den geplanten Bau einer Schweinemastanlage. Beim jüngsten Treffen des Klötzer Stadtrates, kündigten sie eine Klage an und erneuerten ihre Kritik an Bürgermeister Matthias Mann.

Immekath/Kunrau l In der Nähe von Kunrau planen Johann und Holger Koelmann aus dem niedersächsischen Bad Bent- heim bekanntlich den Bau einer Schweinemastanlage. Vorgesehen sind 8250 Mastplätze. Dafür haben die Investoren nun einen neuen Antrag eingereicht (wir berichteten). Dazu bedarf es auch des gemeindlichen Einverständnisses seitens der Stadt Klötze. Dieses, so hatte Bürgermeister Matthias Mann zuletzt angedeutet, werde wohl erteilt. So spreche rein rechtlich nichts dagegen. Zudem gelte es auch, die möglichen Konsequenzen zu bedenken, wenn diesbezüglich eine andere Haltung angenommen werde. Beispielhaft sei Roxförde genannt, wo sich Bürgermeister und Gemeinderäte gegen den Bau einer Putenmast stellten - und nun, nachdem Klage eingereicht worden ist, Schadensersatz in beträchtlicher Höhe, die Rede ist von etwa einer Million Euro, zu leisten haben. Die Kunrauer BUND-Ortsgruppe kann und will sich aber trotzdessen nicht mit dem Projekt abfinden, wie sie erst kürzlich bei der Zusammenkunft des Kunrauer Ortschaftsrates deutlich machten - und am Mittwoch bei der Sitzung des Klötzer Stadtrates in Immekath untermauerte. Abermals wurde an Matthias Mann massive Kritik geübt.

"Das ist kein Spaß mehr. Es liegt der Verdacht einer Straftat vor"

Sprecher Günter Zogbaum fragte: "Seit wann ist in Deutschland ein Beamter dazu verpflichtet, ein Falschgutachten gut zu heißen?" Denn falsch seien die Unterlagen, meint die BUND-Ortsgruppe - und zwar von vorne bis hinten. Nicht nur, dass sie voller formeller Fehler steckten, nein, unter anderem sei sogar eine Vollmacht nachträglich anders datiert worden, monierte er.

Günter Zogbaum betonte: "Das ist kein Spaß mehr", und kündigte den Rechtsweg an: "Es liegt der Verdacht einer Straftat vor. Das wird dem Staatsanwalt in Stendal in den nächsten Tagen auch so zugehen." Matthias Mann nahm diese Einwände zur Kenntnis und entgegnete: "Wenn dem so ist, dann haben sie doch alle Trümpfe in der Hand, um die Sache zu blockieren. Aber das hat doch mit meiner Zustimmung nichts zu tun. Ich bin nicht in das Verfahren involviert und habe die Angelegenheit nicht rechtlich zu prüfen."