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Leiterin des Seniorenwohnparks ärgert sich über Zerstörung an Lichterkette "Es ist unverschämt, den Menschen die Freude zu nehmen"

Von Anke Kohl 24.12.2011, 05:23

"Alle Jahre wieder", dieser Satz steht in der Weihnachtszeit für schöne wiederkehrende Traditionen. Leider stimmt das nur bedingt, wie Vera Ossada-Pannier vom Klötzer Seniorenwohnpark feststellen muss.

Klötze l "Es ist genug. Wir haben jetzt Anzeige gegen unbekannt erstattet", ist Wohnpark-Leiterin Vera Ossada-Pannier enttäuscht von gedankenlosen Mitmenschen, die sich alljährlich finden, um die Beleuchtung an einem der Bäume auf dem Gelände zu sabotieren.

Als "Wunderbäumchen" bezeichnet Pflegedienstleiterin Ilka Erle gern den mehr als sechs Meter hohen Laubbaum, wenn zur Advents- und Weihnachtszeit die Lichterketten an seinen Ästen eingeschaltet werden. Spaziergänger und Autofahrer in Richtung Kakerbeck grüßen hunderte filigran verkettete Lämpchen allabendlich und erinnern, still und romantisch schimmernd, dass Weihnachtszeit ist. Die Mitarbeiter des Seniorenwohnparks werden häufig auf die leuchtende Kunst im Baum angesprochen. "Noch bevor es soweit ist, fragen die Leute schon, ob wir den Baum auch in diesem Jahr wieder erleuchten. Sie warten geradezu darauf", bestätigt Pflegedienstleiterin Ilka Erle.

Doch mindestens zweimal pro Woche fällt dieses wunderschöne Lichtschauspiel einfach aus. Und das, weil wieder einmal jemand die Stecker aus der Stromzuleitung gezogen hat. Ein "Sport", der Hausmeister Wolfgang Path dann jeweils Zeit kostet, um die Kabelverbindungen zu trocknen. Zeit, in der er Sinnvolleres zu tun hätte, wie seine Chefin bestätigen kann.

In dieser Woche setzten der oder die Übeltäter ihrem Werk die sogenannte "Krone" auf. Er oder sie beließen es nicht nur dabei, die Stecker zu ziehen. In den dicht verschnürten blauen Müllsack, der den Stromverteiler vor direkten Witterungseinflüssen schützt, wurde Wasser gegossen. Und das in einer Menge, die sich nicht durch Regen erklären ließe. Die Folge: ein Kurzschluss. Da musste Hausmeister Path nicht lange nach dem Fehler suchen, als der FI-Sicherheitsschalter dauernd auslöste und heraussprang. Mehrere Stunden dauerte die Trocknungsprozedur, weshalb der Baum an diesem Abend nicht leuchten konnte.

"Es ist doch wirklich gedankenlos und unverschämt, unseren Bewohnern, den Nachbarn und den Menschen, die sich daran erfreuen, diese Freude zu nehmen", entrüstete sich Vera Ossada-Pannier. "Wir möchten alle Nachbarn bitten, wo es möglich ist, ein wachsames Auge auf das Gelände rings um den Baum zu haben. Und wenn sie wirklich etwas beobachten, dann sollten sie die Polizei rufen. Und wir möchten auch alle Eltern bitten, mit ihren Kindern darüber zu sprechen. Vielleicht sind es ja Kinder oder Jugendliche, die sich einen Spaß damit machen", überlegte die Leiterin der Einrichtung. "Es ist aber kein Spaß, sondern dicht an der Grenze zur Sachbeschädigung."