"Musica Mundana" begeistert mit Sommerkonzert in Klötzer Kirche

Klötze l Mit dem Lied "Come in and stay a while" sprach das Vokalensemble "Musica Mundana" am Sonntag eine Einladung aus, der es eigentlich nicht bedurfte. Denn die Besucher in der Ägidiuskirche in Klötze ließen sich schnell vom Gesang des Chores in den Bann ziehen und brauchten die Aufforderung "Komm herein und verweile ein bisschen" nicht mehr. Mit "Musica Mundana" hatte Pfarrer Johannes Michael Bönecke stimmgewaltige Sängerinnen und Sänger in die Kirche geholt, wie es sie in Klötze nur selten zu hören gibt. Die Zuhörer erlebten ein einstündiges Konzert, das von Liedern aus dem 16. Jahrhundert bis in die Moderne reichte.

Nach dem Einführungslied trugen die Frauen allein die Stücke "Hört was sich hat zugetragen" und "Il est bel et bon" vor. Gänsehautgefühl kam auf, als das ganze Ensemble den amerikanischen Folksong "Shenandoah" intonierte und mit anhaltendem Beifall belohnt worden war. Wurde in diesem Lied die Liebe zur Heimat besungen, thematisierten andere Stücke den Abschied von einem geliebten Menschen ("Every Night") oder, wie zu Beginn, die Liebe überhaupt. Mit "Es ist nit alles Spuk" in der Bearbeitung von Gunther Erdmann boten die Sängerinnen und Sänger ein modernes Stück. Nach zwei weiteren von Gunther Erdmann bearbeiteten Liedern folgte mit "Die Gedanken sind frei" wieder ein bekannteres Lied. Im Anschluss präsentierten die Damen und Herren moderne Titel wie "The Gospeltrain" und "English Men in New York". Für den Abschluss des Konzerts hatten die Sängerinnen und Sänger mit Rheinbergers "Abendlied" und dem "Wiegenlied" von Johannes Brahms zwei ruhigere Stücke gewählt.

"Musica Mundana" ging 1997 ursprünglich aus dem Gospelchor des Gardelegener Geschwister-Scholl-Gymnasiums hervor, den Musiklehrerin Sabine Eggert gegründet hatte. Im Jahr 2000 übernahm Marco Lemme, damals selbst Sänger im Chor und heute Kirchemusiker, die Leitung. Seitdem tritt das Ensemble alljährlich mit Sommer- und Weihnachtskonzerten in der Altmark und darüber hinaus auf. 2005 übernahm Anne Wandrey die Leitung, die sie schließlich 2009 Marcel Philipp übertrug. Trotz großer Entfernungen treffen sich die Mitglieder alle zwei bis drei Wochen zu Proben in Gardelegen. Das Repertoire reicht von der Renaissance bis in die Moderne.