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Autor Erhard Junghans stellt nächsten Mittwoch sein Manuskript im "Krug" vor Die besondere Dorfhistorie verleitet einen Blumenberger, Geschichte(n) zu schreiben

Von Constanze Arendt-Nowak 20.04.2013, 03:17

Die Idee, ein Buch zu schreiben, trägt Erhard Junghans aus Blumenberg schon lange mit sich herum. Nun ist sein Werk über die Geschichte Blumenbergs fast in Druck. Am 24. April liest er aus seinem Manuskript vor.

Blumenberg l Die Geschichte von Blumenberg, wo er seit 17 Jahren lebt, hat Erhard Junghans überwältigt. Denn die Geschichte des nicht einmal 400 Einwohner zählenden Ortes, der nie einen Bürgermeister, einen Pfarrer oder eine Kirche besessen hat, ist anders als die vieler anderer Börderdörfer. "Blumenberg hat eine eigene Gründungsgeschichte, an der zwei preußische Minister beteiligt waren, und die ersten Häuser in Blumenberg sind erst 1791 bezogen worden", nennt Erhard Junghans zwei herausragende Merkmale. "Da hatten die meisten Dörfer schon mindestens 700 Jahre seit ihrer Gründung auf dem Buckel." Das erste Kapitel des Vorwerks der Domäne Wanzleben ging dann 1936 zu Ende, als die meisten der Häuser komplett leergezogen worden und kurze Zeit später die Neubesiedlung mit Menschen aus drei Teilen Deutschlands begann.

Und doch hat die wechselvolle Geschichte des Ortes vor den Toren Wanzlebens einige bedeutende Momente gehabt, die Erhard Junghans in den vergangenen Monaten und Jahren Anlass gaben, diese für die Nachwelt aufzuschreiben. So enthält sein 130-seitiges Buch nicht nur 99 Bilder, sondern zum Beispiel auch zehn Kurzgeschichten, die von Blumenberg handeln. Wie der 66-jährige Autor erklärt, widmen sich einzelne Geschichten dem ersten Dampfpflugeinsatz von 1863, einem Blumenberger Bauern, der fünf Jahre in Japan verbrachte, der Gründung der ersten Bahnlinie zwischen Magdeburg und Halberstadt oder der Feldbahnlinie zwischen Schwaneberg und Blumenberg. Der Henneberg mit seiner interessanten Flora und Fauna durfte in den Aufzeichnungen auch nicht fehlen.

Ebenso hat Erhard Junghans den Persönlichkeiten von gestern und Leuten wie du und ich von heute einige Seiten seines Buches gewidmet. Während er verrät, dass zu den Persönlichkeiten von früher der Bördemaler August Bratfisch gehört, macht er besonders um die porträtierten Blumenberger der Neuzeit ein Geheimnis. "Ein bisschen Überraschung soll bleiben", sagt Junghans, der sich bereits auf die Bucherscheinung im Sommer freut.

Kunst und Kultur war vor Jahrhunderten ebenso wie heute in Blumenberg ein Thema. So hat Erhard Junghand ein Kapitel mit "Künstlerische Impressionen aus Blumenberg" überschrieben, in dem er sich mit Gedichten, Gemälden, Schnitzarbeiten, Musik und Plastiken befasst. Die Darstellung der Arbeit des Blumenberger Kultur- und Karnevalsvereins (BKK) und der Blumenberger Blumenberger Blaskapelle spannt den Bogen zur heutigen Zeit. "Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dokumentiere immer nur Schlaglichter", so der Autor.

Auf die Blumenberger Dorfansichten und eine gestaltete Erinnerung an die Opfer des zweiten Weltkriegs wollte er aber nicht verzichten. Was sein Buch noch zu bieten, verrät Erhard Junghans bei einer Vorab-Vorstellung am Mittwoch, 24.April, um 19.30 Uhr im "Blumenberger Krug". Der BKK als Veranstalter heißt interessierte Zuhörer willkommen.