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Walter Götze zeigt zum Fest wichtige Ereignisse der Feuerwehr in einer Bildergalerie Wanzleber Hobbyfotograf geht auf Zeitreise

Von Constanze Arendt-Nowak 31.08.2013, 03:16

Die Wanzleber Feuerwehr feiert am 7. September ihr 130-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass rückt die Volksstimme in den nächsten Tagen die Wehr in einer Serie ins Licht. Heute: Walter Götze, der die Feuerwehr jahrzehntelang mit seiner Kamera begleitet hat.

Wanzleben l "Man kann ja nur Schlaglichter auswählen", resümiert Walter Götze, nachdem die Ausstellung für die 130-Jahr-Feier der Wanzleber Feuerwehr schon fix und fertig in seinem Wohnzimmer steht. Tagelang hat er wieder in seinem Archiv nach Bildern gestöbert und einige, nach Themen sortiert, auf Styroportafeln befestigt. "Meine gute Ordnung, die ich in meinem Archiv habe, hat sich bewährt", erklärt Walter Götze.

Und so zeigt eine Tafel, die zu den Feierlichkeiten am 7.September erst im Gerätehaus und am Abend dann zu der Festveranstaltung im Kulturhaus ausgestellt werden soll, die drei Gerätehäuser einschließlich der Erweiterungen. Walter Götze weiß aus Recherchen in verschiedenen Dokumenten von früher, dass das erste Feuerwehrhaus auf dem Markt war. Das war 1883. Etwa 30 Jahre später, nämlich 1914, so sagt es die Chronik, wurde der Bau der Alten Feuerwache an der Sarre in Erwägung gezogen. Seit 1965 ist die Feuerwehr an dem Platz zu finden, an dem sie noch heute "zu Hause" ist. Doch auch das Haus an der Lindenpromenade hat im Laufe der Zeit einige Veränderungen und Erweiterungen erlebt, wie unter anderem auch das vierte Bild auf der Tafel dokumentiert.

Schrift fehlt auf den Bildertafeln fast gänzlich, doch auch hier war Walter Götze in Vorbereitung seiner Ausstellung nicht ganz untätig. Er hat kleine Informationsblätter mit Texten aus der Chronik zusammengestellt, die viele wichtige Fakten rund um das in Bildern festgehaltene Geschehen enthalten. "Die Blätter werden ich dazulegen", erklärt der Senior. Auf seinen Tafeln sind neben den Gerätehäusern die Anfänge der Feuerwehr Wanzleben, die 100-Jahr-Feier, der Umzug zum 120-jährigen Bestehen, Höhepunkte der 125-Jahr-Feier, die Fahnenweihe im Jahr 2005, die Kinder- und Jugendarbeit, die Arbeit des Fördervereins, die Übungen der Aktiven, die alte und neue Löschtechnik sowie die Ehrenabteilung zu sehen.

Der Ehrenabteilung gehört übrigens auch Walter Götze an, obwohl er nie selbst eine Feuerwehruniform getragen hat. "Ich habe immer von den Höhepunkten Fotos gemacht und die Bilder auch in der Wache ausgestellt, so dass ich gleich nach der 120-Jahr-Feier als Mitglied in die Ehrenabteilung aufgenommen worden bin", erinnert er sich. Seitdem ist er nicht nur bei den Höhepunkten der Feuerwehr regelmäßig mit der Kamera dabei, sondern fühlt sich auch bei den monatlichen Treffen der Ehrenabteilung wohl. "Ich habe im Traditionskabinett auch die Bilderreihe der Wehrleiter recherchiert, aufgetrieben und selbst fotografiert - außer der erste von 1883, der fehlt", berichtet Walter Götze. Er sei aber auch immer hinterher mit seinem Fotoapparat, wenn in der Wehrleitung ein Wechsel ansteht.

Zum Fotografieren ist Walter Götze gekommen, nachdem er sich vor 55 Jahren einen Fotoapparat gekauft hatte, um als Fachberater für Kosmetik für eine Ausstellung Bilder zu machen. "Damals habe ich nicht geglaubt, dass es so ein interessantes Hobby für mich bleibt", blickt er heute zurück. Auch die Entwicklung der Fotografie fasziniert ihn. Hat er zu Anfang noch die Bilder entwickeln lassen, stand er später selbst stundenlang in der Dunkelkammer. Heute läuft alles digital und so muss er doch mehr Obacht auf das Motiv geben. "Man hat mehr Material, da fällt die Auswahl manchmal schwerer", so Walter Götze.

Besonders stolz ist er auf die Fotos von der 100-Jahr-Feier, die ein Jahr zu früh, nämlich 1982, begangen wurde. "Das Wetter war damals nicht besonders gut und der Fotoapparat hatte keinen Belichtungsmesser, aber ich habe doch etwas Ordentliches zustandegebracht", erklärt er.

Da die Feierlichkeiten zum Feuerwehrgeburtstag auch einmal zu Ende sind, denkt Walter Götze schon jetzt über eine Wiederverwendung der Ausstellung nach. Im nächsten Jahr könnten die Bilder in einer neuen Ausstellung integriert werden, schließlich soll im September 2014 die erste urkundliche Erwähnung von Wanzleben vor 1125 Jahren gefeiert werden.