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Bürgermeisterin Petra Hort zieht Bilanz über erfolgreiches Jahr und blickt auf künftige Aufgaben Leitbild für die Zukunft nimmt Gestalt an

31.12.2013, 01:15

Als ein erfolgreiches Jahr bezeichnet die Bürgermeisterin Petra Hort (Die Linke) die vergangenen zwölf Monate für die Stadt Wanzleben - Börde. Im Gespräch mit Volksstimme-Mitarbeiterin Constanze Arendt-Nowak zieht sie Bilanz.

Volksstimme: 2013 geht zu Ende. Zeit, Bilanz zu ziehen. Wie schätzen Sie das Jahr für die Stadt Wanzleben - Börde ein?

Petra Hort: Alles in allem möchte ich sagen, das Jahr 2013 war ein erfolgreiches Jahr für uns. So haben wir jetzt unter anderem auch eine einheitliche Friedhofsgebührensatzung und auch die Gebühren für die Kindertagesstätten sind in einer Satzung einheitlich geregelt. Das hat viel Kampf gekostet, die Verwaltung und die Stadträte haben sich das nicht einfach gemacht. Zum Ende des Jahres haben wir auch noch unsere Hauptsatzung geändert, so dass Remkersleben ab 1. Januar 2014 wieder eine eigene politische Einheit ist und zur Kommunalwahl im Mai des nächsten Jahres einen eigenen Ortschaftsrat wählen kann. Insgesamt hat der Stadtrat der Stadt Wanzleben - Börde über das Jahr 98 Beschlüsse gefasst.

Volksstimme: Auch die Haushaltsdiskussion hat den Stadtrat wieder lange beschäftigt ...

Petra Hort: Ja, das ist richtig. Es war der erste doppische Haushalt für die Einheitsgemeinde, den wir dann im Juni beschließen konnten. Das war schon früher als sonst, aber für die Zukunft sollte es unser Ziel sein, den Haushalt noch früher auf den Weg zu bringen, damit wir damit arbeiten können.

Den Haushaltsentwurf für das Haushaltsjahr 2014 hat der Finanzausschuss erstmals in seiner Sitzung am 9. Dezember besprochen. Es gibt viele Wünsche, aber letztlich bestimmen die Stadträte und die Fördermittelgeber, wo die Prioritäten gesetzt werden.

Volksstimme: Ein Schlagwort 2013 war das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept für die Stadt Wanzleben - Börde. Wie fällt dazu Ihre erste Bilanz zum Jahresende aus?

Petra Hort: Es hat bereits mehrere Ortsteilspaziergänge zu den verschiedenen Themen wie Mobilität, Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement gegeben. Das soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden, wobei ich mir dafür noch mehr Resonanz wünschen würde, damit wir ein rundes Leitbild aufstellen können. Das Leitbild soll helfen, dass wir als Kommune vor dem Gesichtspunkt des demografischen Wandels auch die Zukunft meistern können. Im Ergebnis sollen einzelne Akteure in den verschiedenen Bereichen so zusammenarbeiten, dass tragfähige Zukunftsentscheidungen getroffen werden können.

"Wir können mehr in der Einheitsgemeinde bewegen, wenn wir den anderen auch was gönnen."

Volksstimme: Der demografische Wandel bestimmt auch die Schulentwicklungsplanung. Ein harter Brocken für die Stadt Wanzleben - Börde nach wie vor?

Petra Hort: Der Stadtrat hat sich in diesem Jahr mit einem Grundsatzbeschluss dazu bekannt, die fünf Grundschul- standorte so lange wie möglich erhalten zu wollen. Mit Sicherheit wird uns das Thema aber auch 2014 beschäftigen. Von der baulichen Seite betrachtet, haben wir in der jüngsten Vergangenheit einige Investitionen getätigt, so dass die Grundschulen in Wanzleben, Domersleben und Seehausen jetzt den Anforderungen entsprechen. An den beiden anderen Grundschulen in Hohendodeleben und Klein Wanzleben besteht baulich noch etwas Nachholebedarf.

Volksstimme: Apropos Baumaßnahmen: Es ist im zurückliegenden Jahr nicht nur etwas an den drei Schulen passiert, sondern auch an anderen Gebäuden und Straßen im öffentlichen Bereich ...

Petra Hort: Eine der größten Baumaßnahmen, an der wir als Gemeinde beteiligt waren, war wohl der weitere Ausbau der Bundesstraße 246 a in Seehausen. Die Fertigstellung des letzten Bauabschnittes zwischen Panneturm und Ortsausgang Richtung Siegersleben sollte 2014 Priorität haben. Aber auch die weitere Sanierung des Nebengebäudes am Gemeindezentrum "Pferdestall" und der Ausbau der Straße Zum Sportplatz im Zuckerdorf Klein Wanzleben waren wichtige Meilensteine, die über die Leader-Förderung finanziert werden konnten. Insgesamt ist es uns gelungen, Investitionen im Gesamtwert von 500000 Euro über die Leader-Förderung zu kofinanzieren.

Viele der Baumaßnahmen sind aber auch ein Beispiel dafür, dass wir mehr leisten können, weil wir eine große Gemeinschaft sind. Manche Maßnahme hätte in den einzelnen Orten länger gedauert oder wäre gar nicht realisierbar gewesen, wenn wir keine Einheitsgemeinde wären. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir mehr bewegen können, wenn wir den anderen auch etwas gönnen.

Im kommenden Jahr werden die Fördermaßnahmen gegen die Vernässung in mehreren Orten uns beschäftigen. Das Konzept dazu ist jetzt eingereicht, die Umsetzung ist für 2014 im Haushaltsentwurf enthalten.

Volksstimme: Für mächtig Bewegung sorgen aber auch die Menschen in den einzelnen Orten selbst, oft ungeachtet davon, ob es eine Einheitsgemeinde gibt oder nicht ...

Petra Hort: In den Orten gibt es nach wie vor viele Höhepunkte. Neben den herausragenden 1125-Jahr-Feiern in Klein Rodensleben und Groß Rodensleben wurden zahlreiche kleinere Veranstaltungen organisiert, die die Menschen anlockten. Manchmal werden die Organisatoren sogar zu Schauspielern. Das zeigt, dass sich die Menschen hier das Feiern nicht vermiesen lassen und auch keine Gelegenheit auslassen. Jedem, der so etwas unterstützt, kann man nur sagen: Gut gemacht!

Solche Feiern, aber auch andere Dinge leben vom Ehrenamt. Für die Menschen, die in unserer Gemeinde besonders viel ehrenamtliches Engagement an den Tag legen, haben wir in diesem Jahr erstmals im festlichen Rahmen unser neues Ehrenamtsbuch aufgeschlagen. Und ich denke, die, die sich dort eintragen durften, fühlten sich sehr geehrt.

Aber Freud und Leid liegen oft dicht beieinander: Das Hochwasser hat uns in der Stadt Wanzleben - Börde zwar nicht persönlich getroffen, aber auch unsere Feuerwehren sind ins Katastrophengebiet ausgerückt und haben dort gute Arbeit geleistet. Andererseits war das Wetter während der Hochwasserkatastrophe und auch den Sommer über so gut, dass sich die beiden Freibäder in Wanzleben und Klein Wanzleben über viele Besucher freuen konnten.

Volksstimme: Darf ich Sie zum Schluss noch um einen kurzen Ausblick auf 2014 bitten?

Petra Hort: Das nächste Jahr wird wieder ein Jahr der Veränderung. Nachdem den jetzigen Ortschafts- und Stadträten eigentlich ein Jahr ihrer Amtszeit geklaut wurde, steht wieder eine Kommunalwahl an. Der neue Stadtrat soll im Juli seine konstituierende Sitzung haben.

Ich habe die derzeitigen Räte aufgerufen, sich wieder zur Wahl zu stellen, denn wir haben auch 2014 und danach wichtige Entscheidungen zu treffen. Der Stadtrat ist mit seiner beschließenden Funktion ein wichtiges Organ, das bestimmt, was sich in den Orten tut. Ich möchte den jetzigen Stadträten danken, denn wir haben vieles erreicht, und ich schätze auch die offene Atmosphäre, die hier gepflegt wird.

Mein Dank gilt aber auch allen Bürgern, die sich auch 2014, so hoffe ich, weiter wie bisher in den Vereinen und im Dorfleben einbringen.