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Neue Sonderausstellung wird im Ummendorfer Börde-Museum gezeigt / Eröffnung ist am 14. April Reiseeindrücke des Apothekers Ernst Massute

Von Constanze Arendt-Nowak 09.04.2014, 03:20

Eine neue Sonderausstellung des Ummendorfer Museums schlägt einen Bogen über Java in die Magdeburger Börde. Sie stellt den Apotheker Ernst Massute (1864 bis 1927) in den Mittelpunkt.

Ummendorf l Die neue Saison im Ummendorfer Börde-Museum mit einer Jahressonderausstellung vor Ostern zu eröffnen, ist mittlerweile schon eine gute Tradition geworden. Sie geht auf den ehemaligen Museumschef Thomas Ruppel zurück.

Und so erwartet die Besucher auch in diesem Jahr pünktlich vor den Festtagen eine neue Ausstellung, schon die zweite im Jahr 2014. "Über Leben und Java-Aufenthalt von Ernst Massute (1864 bis 1927)" heißt die außergewöhnliche Sonderschau, die am 14. April um 19 Uhr eröffnet wird.

Als Küstriner Buchhändlersohn geboren, führte Ernst Massutes Lebensweg mit Apothekerlehre, Pharmaziestudium und Ausbildung zum Zuckerchemiker nach Java, eine Insel im heutigen Indonesien. Von 1892 bis 1897 war er in der Rohrzuckerindustrie tätig. Doch vielmehr seine akribische Art, Erlebtes und Gesehenes in Wort und Bild festzuhalten, weckt heutzutage das besondere Interesse. Massute studierte Land und Leute, erstellte feinteilige Tagebuchaufzeichnungen, fertigte diverse Zeichnungen an, fotografierte und brachte unter anderem Zeugnisse der materiellen Volkskultur Javas mit in seine neue Heimat. In der Magdeburger Börde erwarb er 1905 eine Apotheke und wurde hier bis zu seinem Lebensende sesshaft. So viele im Original erhaltene Exponate und Dokumente findet man im Kontext zu einem Lebensbild nur selten.

Dank nachfolgender Apotheker-Generationen der Familie Wolff, dem rechten Verständnis für diesen ideellen Schatz und der fachkundigen Erschließung und Aufbereitung des umfänglichen Materials mit Unterstützung durch den Historiker Guido Skirlo kann eine beeindruckende Mehrschichtigkeit und Verknüpfung aufgezeigt werden. Das konkrete Lebensbild steht stellvertretend für Entwicklungen und Handlungsweisen der damaligen Zeit, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre hinein.

Musikalisch wird die Ausstellungseröffnung durch die Querflötistinnen der Oschersleber Musikschule "Kurt Masur" begleitet. Auch Klänge aus Java werden zu hören sein.