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Vor der Tagung der Kreisjägerschaft Wanzleben Expertenteam bewertet mehr als 100 Trophäen

Von Yvonne Heyer 16.04.2014, 03:18

Die Vollversammlung der Jägerschaft Wanzleben geht einher mit der traditionellen Trophäenschau. Vor der Schau steht allerdings die Bewertung der Trophäen. Ein Expertenteam um Rüdiger Duhme nahm Keilerwaffen und Geweihe genau unter die Lupe.

Altenweddingen l Vor der Vollversammlung der Jägerschaft Wanzleben herrschte in der Altenweddinger Festhalle bereits eine Woche zuvor emsiges Treiben. Die Jäger der Region lieferten ihre Trophäen an, die dann von der Bewertungskommission, dazu gehören Ingo Arndt, Heiko Mollenhauer, Dieter Henze, Arnold Haßkerl, Günther Pätz, Dirk Schünemann, Eberhard Träger, Ernst Streich und Rüdiger Klemme, genau unter die Lupe genommen wurden. Den Vorsitz der Kommission hatte Rüdiger Duhme inne.

Mehrere Stunden nahm die Bewertung der Trophäen in Anspruch. Wie Rüdiger Duhme berichtet, waren die Trophäen von 184 Rehböcken, 22 Damwild, vier Schauflern, zwei Widdern und fünf Keilerwaffen von Wildschweinen von den Jägern der Region angeliefert worden. Acht Trophäen des Rehwildes konnten mit fünf Bronze- und drei Silbermedaillen bewertet werden. "Beim Damwild und auch beim Schwarzwild konnten wir keine Medaillen vergeben, die Widder werden beim Landesjagdverband bewertet", so Rüdiger Duhme. Insgesamt schätzt er ein, dass ein gutes Ergebniss erzielt wurde. Wenn er auch den teilnehmenden Jägern auf der Vollversammlung mit auf den Weg gab, bei der Behandlung der Trophäen mehr Sorgfalt walten zu lassen. Er wies zudem darauf hin, dass beim Rehwild zu wenig Tiere in der Jugendklasse geschossen wurden. Hier müsse mehr in die Bestände eingegriffen werden. Bei den Damhirschen würde er sich freuen, wenn mehr Knieper, Hirsche vom 2. Kopf werden so von den Jägern genannt, als "IIIb" geschossen werden und nicht so viele Spießer (einjähriger Hirsch).

Bei der Bewertung der Trophäen, die "Volksstimme" schaute dem Expertenteam einmal über die Schulter, gibt es klare Richtlinien. Beim Spießer werden beide Seiten des Geweihs gemessen. Bei der Bewertung wird auch darauf geachtet, ob beide Seiten in etwa gleich lang sind. Wichtige Ausrüstungsgegenstände sind neben Waage und Maßband auch ein Fachbuch und der Taschenrechner. So wird beim älteren Rehwild (vier Jahre und älter) das Gehörn gewogen und vermessen. Aus einem Umrechnungsfaktor und Zuschlägen für die Farbe, der Gleichmäßigkeit der Spitzen oder der Ausbildung der Rosen, wie die Perlung am Geweih genannt wird, ergibt sich eine Punktzahl. In dem beobachteten Fall kamen 117,87 Punkte heraus, das bedeutete laut Tabelle eine Silbermedaille.

Länge, Durchmesser und Gleichmäßigkeit ergeben ebenso eine Punktformel bei der Bewertung der fünf angelieferten Keilerwaffen. Sorgfältig hat die Kommission diese vermessen. Im Oberkiefer wachsen übrigens die Haderer und im Unterkiefer die Gewehre, so die Fachbegriffe der Jäger.