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Heimatverein Dodendorf möchte alte Grabplatten an Kirchenmauer wieder aufstellen Aufräumaktionen kontra Zerstörungswut

Von Yvonne Heyer 26.04.2014, 03:20

In Dodendorf haben gleich mehrere Aktionen dafür gesorgt, den Ort für das Frühjahr herauszuputzen. So fand ein großer Hausputz im Sport- und Vereinsheim statt. Auf dem Kirchhof wurden alte Grabplatten gereinigt, sie sollen entlang der Kirchenmauer aufgestellt werden.

Dodendorf l Das Sport- und Vereinsheim in Dodendorfer ist ein gefragter Veranstaltungsort. Und ehe die Saison richtig losgeht, haben sich Mitglieder der Volkssolidarität, des Heimatvereins und die Mittwochs-Sportfrauen gedacht, hier einmal richtig klar Schiff bis in die letzte Ecke zu machen. Irene Engelhardt, Sonja Bombach, Heidi Kramer, Ingrid Pannwitz, Edeltraud Freitag, Brigitte Kühne, Beate Schulze, Christine Raab, Silke Meyer, Heidi Luniak und Doris Michler räumten die Küche auf und putzten auch Fenster.

Einen Arbeitseinsatz ganz anderer Art starteten Carola Ziegeldorf, Dieter Kühne, Marcus und Beate Schulze im Namen des Heimatvereins. Auf dem Kirchhof rund um die Dodendorfer Kirche liegen alte Grabplatten. Bis die Fassade der Kirche saniert wurde, lehnten die alten Grabsteine an der Fassade, doch sie mussten für die Sanierung weichen und lagen nun auf dem Areal. Diesen Zustand möchte der Heimatverein ändern. Mit einem ersten Arbeitseinsatz wurden die Platten zumindest erst einmal auf einer Seite gereinigt. Wasser stellte Nachbar Hans-Joachim Rosenburg zur Verfügung. Bei einem weiteren Arbeitseinsatz sollen die Platten, sie wiegen bis zu 1,5 Tonnen, gewendet und die zweite Seite gereinigt werden. "Wo und wie wir die alten Grabplatten aufstellen, darüber haben wir uns auch schon Gedanken gemacht. Entlang der äußeren Mauer, zur Straßenseite, hat die Kirchenmauer Nischen, dort sollen die Grabplatten hineinkommen", erklärt Ortsbürgermeisterin Beate Schulze (parteilos). Natürlich ist den Akteuren bewusst, dass die Platten sicher stehen und im Mauerwerk verankert werden müssen. Die Verankerung solle mit Edelstahlwinkel geschehen. "Die sind teuer. Da werden wir auf Sponsorensuche gehen müssen", so Beate Schulze.

Und während fleißige Helfer in Dodendorf dafür sorgen, dass der Ort herausgeputzt wird, ärgert sich nicht nur die Ortsbürgermeisterin darüber, dass Jugendliche zunehmend im Dorf Schaden anrichten. So wird der Putz aus den Fugen der Kirchenmauer gekratzt. Die ersten Steine sind bereits locker.

Und nicht nur hier trieben die Jugendlichen ihr Unwesen. In der Nähe des Schill-Denkmals wurde vor Jahren vom Dodendorfer Bildhauer Klaus Thiede ein Ziegenbock aufgestellt. Die Steine des Sockels wurden ebenso gelockert oder fehlen bereits.