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Feuerwehr Altenweddingen feiert Jubiläum mit großem Umzug und buntem Festprogramm für Groß und Klein Seit 120 Jahren in Sachen Brandschutz aktiv

Von Yvonne Heyer 02.06.2014, 03:36

Seit 120 Jahren gibt es in Altenweddingen eine Freiwillige Feuerwehr, die im Falle eines Brandes das Hab und Gut der Bürger schützt oder hilft, wenn Menschen in Notlagen Hilfe brauchen. Mit einem buntem Fest feierten die Kameraden um Wehrleiter Eberhard Hauer ihr Jubiläum.

Altenweddingen l In Sachen Jubiläen konnten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Altenweddingen gleich mehrfach feiern. 120 Jahre wurde die aktive, heute top ausgebildete Wehr alt, das Feuerwehrgerätehaus hat immerhin auch schon 100 Jahre auf dem Buckel, die Altenweddinger Spritzenmänner lassen seit 40 Jahren alte Traditionen des Löschens auf ihre ganz spezielle Art immer wieder aufleben, und auch die Jugendwehr hatte einen Grund zu feiern: Sie besteht seit 20 Jahren. Also gab es in Altenweddingen gleich einen vierfachen Grund zu feiern und die Kameraden hatten gemeinsam mit den Vereinen des Ortes wie dem DRK, den Rassegeflügel- und Rassekaninchenzüchtern sowie dem Heimatverein ein tolles Fest auf die Beine gestellt. Höhepunkt war zweifelsohne der Sonnabend mit vielfältigen Aktionen rund um das Gerätehaus, wo sich auch der Festplatz befand. Im 100 Jahre alten Feuerwehrgerätehaus konnten die Festgäste auch einen Blick in die Geschichte der Wehr werfen und so erfahren, dass sie manch kniffligen Einsatz zu meistern hatte.

Zur Eröffnung des Festes, zu dem auch Lothar Lindecke als Chef des Landesfeuerwehrverbandes und Ulf Nohr als Vorsitzender des Feuerwehrverbandes "Börde" sowie die Vertreter der Wehren des Sülzetals, aus Unseburg, Wanzleben und Magdeburg-Ottersleben begrüßt wurden, würdigte Bürgermeister Jörg Methner das Wirken der Feuerwehren insgesamt. "120 Jahre freiwillige Feuerwehr, das heißt 120 Jahre Dienst am Menschen. Ein Dienst, den ihr ehrenamtlich und mit den Erfahrungen eurer Vorgänger mit Herz und Seele ausübt", so Methner, der seinen Dank auch an die Angehörigen richtete, die viel Verständnis für das besondere Ehrenamt der Feuerwehrmänner aufbringen. "Wenn wir die damalige Technik sehen, und wir sind ja noch im Besitz dieser, dann muss man schon staunen, wie die Entwicklung der Feuerwehrtechnik vorangeschritten ist. Auch wenn wir heute noch Fahrzeuge im Bestand haben, die älter sind als mancher Kamerad, so muss doch niemand im Sülzetal Angst haben. Trotz veralteter Technik ist die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet", so der Bürgermeister, der zugleich für mehr Nachwuchs für die Feuerwehren warb.

Zur Jubiläumswehr, die seit 1999 unter der Leitung von Eberhard Hauer steht, gehören 23 aktive Kameraden, sieben Männer der Alters- und Ehrenabteilung und fünf Mitglieder der Jugendwehr.

Der Sonnabend bot den Gästen des Feuerwehrfestes gleich mehrere Höhepunkte. Rund um das Feuerwehrgerätehaus hatten die Rassegeflügel- und Kaninchenzüchter Info-Stände mit ihren Tieren aufgebaut, stellten sich die Sülzetal-Zirkuskinder des DRK-Kinder- und Jugendzentrums Altenweddingen vor, konnte die Arbeit einer DRK-Hundestaffel bestaunt werden, war die Verkehrswacht vor Ort und konnten sich die Kinder auf Hüpfeburgen austoben. Mittags sorgten die Kameraden der Feuerwehr Schwaneberg für ein deftiges Mahl, während der Heimatverein Altenweddingen am Nachmittag für das Kuchenbüfett verantwortlich war.

Für Spaß in ernster Lage sorgten schließlich die Altenweddinger Spritzenmänner. Seit nunmehr 40 Jahren lassen sie nicht nur die alten Traditionen aufleben, sondern sie hegen und pflegen auch die alte Technik. Mit ihrer Handspritzpumpe aus dem Jahr 1894 haben sie mehrfach demonstriert, wie mühselig und anstrengend das Löschen der Brände damals war. Doch auch der Spaß kommt für alle Beteiligten nicht zu kurz: Da lässt der Chef der Altenweddinger Spritzenmänner, Martin Kaufhold, sein Vater Heinz hat vor 40 Jahren die Truppe aufgebaut, eben mal seine Männer antreten, damit diese erst mal ihren "Brand" löschen können. Das Löschen des Brandes am Sonnabend konnte nicht gleich klappen, weil die "Miese" (Mäuse) im Gerätehaus die Schläuche zerfressen hatten. Bloß gut, dass da noch die Kameraden aus Stemmern um Feuerwehrmann Bernd Meyer zum Helfen kamen. Ihre Pferdespritze aus dem Jahr 1920, am Sonnabend mit Traktor, war dann doch schon etwas moderner und der Brand konnte mit vereinten Kräften doch noch gelöscht werden.

Martin Kaufhold, der am Sonnabend Geburtstag hatte, wurde vom Landesfeuerwehrverband mit dem Ehrenzeichen des Verbandes geehrt. Die Ehrung nahm Lothar Lindecke vor.

Feuerwehrtechnik im Wandel der Zeiten wurde eindrucksvoll im Festumzug demonstriert. Am Festumzug beteiligten sich die anderen Feuerwehren des Sülzetals und auch die Vereine des Ortes mit bunt geschmückten Wagen. Die Kindertagesstätte war ebenso dabei.