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Demonstration gegen die Hühnermast setzt in Stemmern und Altenweddingen ein Zeichen Radelnd und zu Fuß Protest zeigen

Von Constanze Arendt-Nowak 23.06.2014, 03:49

Mit dem Fahrrad und zu Fuß sind am Sonnabend in Stemmern mehr als 100 Menschen in Richtung Altenweddingen aufgebrochen. Ihr Protest galt der nahe Stemmern geplanten Hühnermastanlage.

Stemmern l Begeistert zeigte sich Gabriele Siegel als Kopf der Bürgerinitiative "Sauberes Sülzetal" am Sonnabend angesichts der großen Anzahl von Radlern und Fußgängern, die am Nachmittag nach Stemmern gekommen waren. Alle wollten ihren Protest aus- drücken gegen die Hühnermastanlage, die ein holländischer Investor bei Stemmern errichten möchte. Der Protest richtet sich nicht nur gegen die riesigen Stallanlagen selbst, sondern auch gegen alle Begleiterscheinungen. So befürchten die Gegner unter anderem Belästigungen durch Gerüche oder durch die Transporte von Tieren und Kot.

Um gerade auf die Geruchsbelästigungen aufmerksam zu machen, hatten die Demonstranten schon bevor es richtig losging, Verkehrsschilder und Zäune mit wehenden Tüchern geschmückt - eine Art Geruchsfahne. "Keine Mast für niemand", "Mastanlagen an den Kragen" oder "Tiere sind keine Ware" waren Sprüche, die auf Transparenten zu lesen waren, die die Protestierenden trugen.

Der Tross der Demostranten war lang und breit. Ein Tross, der für Aufsehen sorgte, als er sich in Richtung Altenweddingen in Bewegung setzte. Eben auf der Strecke, den künftig wahrscheinlich auch die Lkw nehmen, die die Ausscheidungen der Tiere transportieren.Unterstützt wurden die Demonstranten aus der Börde von Mitgliedern des Bündnisses "Tierfabriken-Widerstand", die aus Berlin angereist waren. Vorne weg fuhr Gabriele Siegel in einem quietschegelben "Hühnermobil". "Die Beteiligung ist gut, obwohl das Wetter nicht so gut ist und viele vielleicht noch etwas anderes vorhaben, außer Fußball heute Abend", erklärte sie. Die, die zu der Fahrraddemo gekommen seien, so meinte sie, seien diejenigen, die die Sache durchziehen und auch schon gute Einwendungen gegen die Anlage geschrieben haben. Für alle, die noch Hilfe bei dem Schreiben einer Einwendung brauchten, war parallel zur Veranstaltung eine Einwendewerkstatt eingerichtet worden. Ziel der Bürgerinitiative sind eine Vielzahl von Einwendungen, um Protest zu zeigen und den Bau der Anlage zu verhindern.

Unterdessen wirkte auch die Bürgerversammlung gegen die Hühnermast, die kurzfristig am Donnerstagabend in Dodendorf inititiert wurde, bei Gabriele Siegel noch nach. Sie schätzt die Zahl der Anwesenden auf etwa 300. "Allein 159 Unterschriften gegen die Anlage haben wir während der Veranstaltung gesammelt", erklärt sie und verweist auf 1200 Unterschriften, die die Bürgerinitiative inzwischen zusammengetragen hat.