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Leser reagieren auf Volksstimme-Artikel über Beschwerden gegen die Motorsportarena Lärm ist "nicht wegzudiskutieren"

Von Sebastian Pötzsch 13.08.2014, 03:20

Zu dem Volksstimme-Beitrag "Oschersleber genervt von Rennlärm" vom vergangenen Sonnabend haben unsere Redaktion mehrere Lesermeinungen erreicht. Diese bestätigen die im Artikel geäußerten Beschwerden. Arena-Geschäftsführer Thomas Voss bleibt indes bei seinem Angebot eines "sachlichen Dialogs".

Oschersleben l "Auch meine Familie fühlt sich vom Lärm der Motorsportarena belästigt", sagt beispielsweise die Oschersleberin Kerstin Mauersberger. Viele engagierte Bürger hätten sich in den vergangenen Jahren für verbesserte Lärmschutzmaßnahmen eingesetzt. "Meines Wissens aber leider ohne Erfolg. Nur weil keine Beschwerden über Lärmbelästigungen vorliegen, heißt das nicht, dass alles in Ordnung ist", zeigt sich Mauerberger überzeugt und meint, dass sich viele Menschen in Oschersleben und Umgebung vom Motorenlärm der Motorsportarena gestört fühlen.

"Auch die Auspuffgeräusche haben eine ganz andere Klangqualität bekommen."

Leser Peter Kasprowicz

Der Volksstimme-Leser Peter Kasprowicz ist der Meinung, "dass ein erhöhter Lärmpegel aus der Motorsportarena zu hören ist. Mein Grundstück befindet sich im Weißdornweg. Hier hören sie die Durchsagen des moderierenden Sprechers. Dies ist sogar unserem Besuch aufgefallen. Darum kann ich die Aussagen von Herrn Voss betreffend der bisher durchgeführten Prüfungen und Kontrollen nicht verstehen." Zur Aussage des Arena-Geschäftsführers Thomas Voss, in seinem Betrieb würden seit Jahren Veranstaltungen mit ähnlichen Fahrzeugen durchgeführt, äußert sich Kasprowicz wie folgt: "In der Vergangenheit haben sich nicht nur die Fahrzeuge verändert, sondern auch die Motoren. Es ist richtig, dass sie imissionstechnische Verbesserungen erfahren haben. Aber auch die Auspuffgeräusche haben eine ganz andere Klangqualität bekommen." Der Leser fordert, "dass Herr Voss in punkto Lärmbelästigung aus seinem Betrieb über bauliche Veränderungen der bestehenden Lärmschutzanlagen nachdenken oder einmal die Leser aufsuchen sollte, um sich vor Ort selbst davon zu überzeugen... Ich bin nicht gegen die Motorsportarena. Sie ist aus unserem Gebiet nicht mehr wegzudenken, da sie einige Vorteile bringt", betont Peter Kasprowicz und ergänzt: "Die Leitung der Motorsportarena sollte aber die Einwände der Leser der Volksstimme nicht ignorieren und ihr Angebot eines sachlichen Dialoges aufrechterhalten."

Für eine anonyme Leserin (Name liegt der Redaktion vor) ist die unerträgliche Lärmbelästigung "nicht wegzudiskutieren". Sie habe sich schon vor einigen Jahren mit Beschwerden und Einlassungen an mehrere Behörden bis hin zum Magdeburger Regierungspräsidium gewandt.

"Das Rezept aller zuständigen Behörden heißt Mürbemachung, bis man es aufgibt."

anonym (Name liegt Redaktion vor)

"Das Rezept aller zuständigen Behörden und Ämter heißt Mürbemachung, bis man es aufgibt. Da kann leider auch die `Bürgerinitiative gegen Lärm in der Börde` nichts ausrichten", sagt die Frau und meint, im Volksstimme-Artikel "altbekannte Argumentationsweisen wiederzuerkennen". Dazu gehöre das Argument einer vorliegenden Betriebsgenehmigung ebenso wie die Verweise auf Auflagen, die nur eine bestimmte Anzahl von Lärmtagen zulassen. "Nur wer zählt denn diese Tage tatsächlich und dokumentiert sie mit den entsprechenden Dezibels und der Dauer", fragt die Leserin und fügt hinzu: "Fakt ist für mich als geistig arbeitende Bürgerin dieser Stadt, dass ich auch, wie so viele Menschen, am Wochenende Auszeit und Ruhe brauche und diese schon am frühen Vormittag arg beeinträchtigt sind, so dass man nur noch ins Innere des Hauses vor dem Motorenheulen flüchten kann. Man braucht nicht einmal die einschlägige Literatur zu lesen; man fühlt und weiß, dass Lärm einer der größten Gesundheitsräuber ist, den der menschliche Körper abpuffern muss und den wir mit unseren kostbaren Lebensjahren bezahlen."

Ihrer Meinung nach hätte die Rennstrecke niemals so dicht an eine Stadt wie Oschersleben gebaut werden dürfen. Auch sie fordert höhere Lärmschutzwände.

"Wir werden diesen Dialog jedoch nicht öffentlich austragen."

Arena-Chef Thomas Voss

Mit den aktuellen Lesermeinungen konfrontiert äußerte sich Arena-Geschäftsführer Thomas Voss erneut gegenüber der Volksstimme. Er bietet den Betroffen nochmals an, sich direkt an seinen Betrieb zu wenden. "Wir werden diesen Dialog jedoch nicht öffentlich über die Zeitung austragen, da wir Mangels neuer Entwicklungen auf dem Gebiet keine Notwendigkeit sehen, das Thema Lärmschutz erneut in den Mittelpunkt öffentlicher Diskussion zu stellen."