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Altmärker Andreas Schulz nimmt ab 1. September auf Chefsessel Platz / Doreen Schnee wird kaufmännische Leiterin Stiftungswerkstatt bekommt einen neuen Leiter

15.08.2014, 01:18

Oschersleben (spt) l Auf dem Chefsessel am Werkstatt- standort der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung Am Pfefferbach sitzt ein Neuer. Andreas Schulz hat die Nachfolge von Doreen Schnee angetreten, die zur kaufmännischen Leiterin und stellvertretenden Geschäftsführerin der Stiftung aufgestiegen ist.

Ab 1. September Werkstattleiter

Bereits seit dem 6. August lernt der 43-Jährige die Kollegen kennen, macht sich mit Abläufen vertraut und scheut dabei auch vor Schnupperkursen in den einzelnen Arbeitsbereichen nicht zurück. "Ich will alles sehen und wissen", sagt Schulz. Vom 1. September an soll er dann endgültig auf dem Chefsessel am Pfefferbach Platz nehmen und gemeinsam mit seinem Stellvertreter Roland Haring die Geschicke des Standorts leiten und verantworten.

Der Altmärker hat Erfahrung: Was er als Leiter einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu tun hat, weiß Andreas Schulz genau. Er hat 20 Jahre bei der Lebenshilfe Region Stendal in Tangerhütte gearbeitet, erst als Gruppen- und zuletzt als Werkstattleiter. "Nun war es Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen", sagt der Vater einer 13-jährigen Tochter. "Es gab in der Vergangenheit immer mal wieder Berührungspunkte mit der Stiftung und der Werkstatt Am Pfefferbach", erinnert sich Schulz und ergänzt: "Die Verantwortlichen dort sind mir fast ein bisschen vertraut, weil meine frühere Lebenshilfewerkstatt so etwas wie ein Zulieferbetrieb war."

Doreen Schnee und Roland Haring sind froh über die neue Personalie. Nicht nur, weil jetzt die Doppelbelastung von ihnen abfällt, sondern "weil es menschlich einfach passt". Doreen Schnee und Andreas Schulz verbindet aber noch ein kleines bisschen mehr: Ihr erlernter Beruf hat so gar nichts mehr mit ihren aktuellen Aufgaben zu tun. "Ich bin ja Bäcker", erklärt Andreas Schulz und winkt verstohlen ab. "Das macht nichts. Ich bin Landwirtin", antwortet Doreen Schnee. Beide haben sich beruflich längst weiterentwickelt. Schulz ist unter anderem staatlich geprüfter Betriebswirt. Immer wieder hätten sich beide in den vergangenen Jahren auf Veranstaltungen der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für Behinderte Sachsen-Anhalt und der Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen getroffen.

Die Privatperson Andreas Schulz ist ein kreativer Feingeist. Seit seinem sechsten Lebensjahr spielt er Schlagzeug, ist Mitglied der Rockband "Die Kreuzer" und schauspielert leidenschaftlich gern am Theater. "Wir sind eine Männer-Laienspielgruppe", sagt Schulz und fügt hinzu: "Wir treten oft in der Kirche auf, wo wir Gottesdienste gestalten. Aber keine klassischen, das ist klar." Gern verliert er sich in skandinavischen Krimibüchern oder daheim in Tangermünde bei Arbeiten an Haus und Hof.

Zunächst will er jeden Tag pendeln, perspektivisch möchte er dann für zwei, drei Tage in der Woche "auf Montage" gehen und sich in Oschersleben eine Bleibe suchen. "Alles eine Frage der Organisation", findet er. "Die Fahrerei macht mir nichts aus. Ich liebe Hörbücher. Sie überbrücken mir jede Autofahrt."

Werkstatt betreut auch Deutsche Post

In der Werkstatt der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung Am Pfefferbach sind rund 100 Menschen mit hauptsächlich seelischer Behinderung beschäftigt. Laut Sitftungsangaben werden von hier aus viele namhafte Großkunden wie die Deutsche Post, die Schuberth GmbH Magdeburg oder Hansa-Holz-Kontor aus Buxtehude betreut.