1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Von der Theaterbühne in den Sattel

Wormsdorfer Schauspielgruppe schlüpft in die Rolle einer Pedalritterschar Von der Theaterbühne in den Sattel

Von Ronny Schoof 25.09.2014, 03:06

Die Mitglieder des Wormsdorfer Pfarrhoftheaters sind zu ihrem Saisonabschluss in die Rolle von Pedalrittern geschlüpft. Eine Radtour führte die rund 30 Teilnehmer am Sonntag durchs Allertal. Auch "Die Falsche Gräfin" aus dem jüngsten Theatersommer schwang sich in den Sattel.

Wormsdorf l Mit einem fröhlichen "Hallo!" klopfte Ingrid Siedentopf auf den nicht vorhandenen Tisch und präsentierte ihr Rettungsarsenal, in dem eigentlich nur der Defibrillator fehlte, wie einer ihrer Theaterkollegen scherzte. Die DRK-Ortsvereinsvorsitzende und Titelheldin aus dem diesjährigen Stück hatte in bester Rot-Kreuz-Manier vorgesorgt: "Man weiß ja nie, lieber packe ich ein paar Binden und Pflaster mehr ein."

Rast beim Feldmarschall

Aber Siedentopf konnte ihre Erste-Hilfe-Tasche während des Ausflugs unberührt lassen. "Alles top, wir hatten haufenweise Spaß, und fast alle haben die Tour durchgehalten", vermeldete Vereinsschriftführerin Silvia Schwenk nach der rund 30 Kilometer langen Wegstrecke, die die Gruppe über Ummendorf, Sommerschenburg und Marienborn zum Mühlencafé nach Morsleben führte. "Die Mittagsrast haben wir am Gneisenaudenkmal Sommerschenburg gehalten, danach auch von der angeblich heilsamen Quelle in Marienborn getrunken, und nach etwa dreistündiger gemütlicher Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht."

Anführer und Routenplaner war Horst Überschär, mit bald 75 Jahren zugleich ältester Pedalritter, dem gegenüber der jüngste Teilnehmer gerade mal sechs Lenze zählte. Als passionierter Radfahrer hatte auch Überschär die Sicherheit im Blick. Mit der Tröte verschaffte er sich vor dem Start Gehör: "Schön, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Haltet bitte genügend Abstand zum Vordermann, und der Erste und der Letzte in der Reihe ziehen sich bitte eine Warnweste an." Die hatte er freilich im Gepäck - und so hieß er aufsatteln, "auf dass wir alle einen schönen Tag erleben".

Blieb noch Heinrich Falke von der Wormsdorfer Feuerwehr, der die Ausflügler im Kleintransporter mit Hänger begleitete: "Für den Fall, dass jemand schlapp macht oder einen Defekt erleidet. Ich bin sozusagen der Lumpensammler", merkte Falke augenzwinkernd an. Netter Nebeneffekt: Der Großteil des Reiseproviants konnte im Fahrzeug untergebracht werden, sodass beim Picknick im Grünen eine ordentliche Stärkung gewährleistet war.