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Projekt von Bauernverband und Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt Schüler erleben Tierschutz hautnah

Von Yvonne Heyer 12.11.2014, 02:12

Im Biologie-Unterricht beschäftigen sich die 6. Klassen des Börde-Gymnasiums Wanzleben gerade mit dem Thema Tierschutz, Ernährung und Produktion von Lebensmitteln. Zum Thema passt ein Projekt, welches Bauernverband und Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt gemeinsam starteten.

Hamersleben l Das Projekt ermöglicht Schulklassen den Blick hinter die Kulissen moderner Stallanlagen unter dem Gesichtspunkt des Tierschutzes. Dieses Thema steht bei der Produktion von Lebensmitteln immer wieder im Fokus der Menschen. Oft werde die Tierhaltung sehr negativ dargestellt. Auch deshalb sei das Projekt "Öffentlichkeitsarbeit und Informationstransfer für Schulklassen über Tierschutzmaßnahmen im Bereich Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt" in Zusammenarbeit von Agrarmarketinggesellschaft und Bauernverband gestartet worden. Es läuft seit Mai und endet Ende des Jahres.

In der Projektbeschreibung heißt es, dass Schulklassen die Möglichkeit bekommen sollten, spezielle Tierschutzmaßnahmen in landwirtschaftlichen Unternehmen gezeigt und erklärt bekommen. Und genau das haben die Jungen und Mädchen der Klassen 6/1 und 6/3 des Börde-Gymnasiums Wanzleben am Dienstag getan und besuchten die Argrargenossenschaft Hamersleben. Dort staunten sie in der Milchviehanlage nicht schlecht, wie moderne Landwirtschaft funktioniert. Die Kühe tummeln sich in einem riesigen Stall, der in unterschiedliche Bereiche unterteilt ist - zum Fressen oder zum Liegen. Die Tiere sind nicht angekettet, bewegen sich den ganzen Tag frei.

Acht moderne Melkroboter übernehmen das Melken, das vier bis sechs Minuten, je nach Milchleistung der Kuh, dauert. Produktionsleiter Sascha Blaik berichtete den Schülern, dass sechs Mitarbeiter insgesamt rund um die Uhr das Melken der 500 Milchkühe der Agrargenossenschaft absichern. 3,5 Millionen Euro hat das landwirtschaftliche Unternehmen 2012 in die moderne Stallanlage investiert.

Ein Melkroboter koste allein 100000 Euro und davon gäbe es im Unternehmen acht. "Doch allein die besseren Bedingungen für die Kühe haben bewirkt, dass die jährliche Milchleistung um durchschnittliche 2000 Liter gestiegen ist. Am Futter haben wir nichts geändert", erklärt Vorstandsvorsitzender Harald Behrens.

"Tierschutz, Achtung vor den Lebensmitteln, Produktion von Lebensmitteln und Ernährung sind Themen, mit denen wir uns gerade im Biologie-Unterricht beschäftigen. Jetzt sind die Schüler in einem Alter, in dem wir sie sensibilisieren können", erklärt Lehrerin Hannelore Tuchen.

Die Schulklassen wurden auch von Eltern und Oma Martina Ruppelt begleitet. Diese hat selbst viele Jahre im Stall gearbeitet und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Bedingungen für Mensch und Tier haben sich doch wesentlich verbessert, meinte sie.

Aber Börde-Bauernverbandsgeschäftsführer Wolfgang Köhler machte den Schülern auch deutlich, welche hohe Verantwortung die Mitarbeiter auch im Sinne des Tierschutzes für die Kühe tragen. "Und deshalb brauchen wir auch in der Landwirtschaft hoch qualifiziertes Personal", so Wolfgang Köhler.