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Bürgermeister mahnt in seiner Rede zum Volkstrauertag friedliche Konfliktlösungen an "Kriege sind wie Flächenbrände"

17.11.2014, 01:25

Vertreter von Parteien, Vereinen und Verbänden waren am Sonntag der Einladung von Oscherslebens Bürgermeister Dieter Klenke (parteilos) zur öffentlichen Gedenkfeier zum Volkstrauertag gefolgt. Sie gedachten auf dem städtischen Friedhof der Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft der vergangenen sowie der heutigen Zeit.

Oschersleben l "Das Gedenken ist den Menschen gewidmet, deren Tod auf das wahnsinnige Verlangen von Diktatoren und Monarchen nach Zerstörung, Vernichtung oder Rassenwahn zurückzuführen ist", sagte Dieter Klenke in seiner Rede in der Trauerhalle des städtischen Friedhofes in Oschersleben. Dieser Tag gedenke des millionenfachen Todes auf den Schlachtfeldern und in der Heimat und des millionenfachen Mordes in den Konzentrationslagern als das gemeinschaftliche Ende eines wahnwitzigen Strebens nach Macht und Ruhm. Er sei ein Tag, der nicht nur den einzelnen Hinterbliebenen oder den einzelnen Toten etwas angeht, sondern die ganze Gesellschaft. "Unsere Trauer und unsere Gedanken gelten den Menschen, denen eingehämmert wurde, dass die Sache, für die sie ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzten, eine gute Sache sei und die am Ende diesen Irrtum mit ihrem Leben und dem Tod der anderen bezahlen mussten. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass dieser Fehler ein Irrtum unseres ganzen Volkes war und der Irrtum vieler Bündnispartner", hob der Rathauschef mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg hervor.

Krieg werde niemals eine gute Sache sein. Neuerliche Entwicklungen gerade im arabischen Raum zeigten jedoch immer wieder, dass dieses alte Thema jeden Tag wieder neu und aktuell sei. "Erst nach Ausnutzung aller diplomatischen Mittel kann als letzte Konsequenz das militärische Eingreifen in solchen Krisengebieten stehen. Denn Kriege sind wie Flächenbrände: Keiner weiß, wer am Ende mit betroffen ist", mahnte Klenke und fügte hinzu: "Wir können Geschichte nicht zurückdrehen. Aber wir alle können durch unser tägliches Handeln dazu beitragen, dass Konflikte auf der Welt friedlich gelöst werden. Wir wollen deshalb an diesem heutigen Tag unsere unabdingbare Forderung nach Frieden an alle richten, die in der Welt politische Verantwortung tragen."

Im Anschluss an die darauf folgende Totenehrung legten die Teilnehmer Kränze am Mahnmal für die Opfer des Krieges nieder. Im Namen der Stadt Oschersleben gedachten zunächst Dieter Klenke und der Stadtratsvorsitzende Lothar Lortz (Freie Unabhängige Wählergemeinschaft - FUWG) der Opfer. Danach legten Dietmar "Festus" Herbst und Olaf Schönefuhs für die SPD einen Kranz nieder. Andrea Hasselmann und Rüdiger Breier von der CDU-Stadtratsfraktion sowie Vertreter des Kreisverbandes der Schlesischen Heimatfreunde schlossen sich mit Kränzen an. Weitere Vertreter aus Politik und Gesellschaft, so Torsten Schubert (CDU), FUWG-Stadtrat Ralf Gottschlich, Manfred Mormann (SPD) und die TAV-Geschäftsführerin Vinny Zielske, waren ebenfalls anwesend.