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Bauplanung für B246a-Sanierung in der Bürger-Kritik / Bahn gibt kein grünes Licht / Gleisstrecke bis heute gewidmet Seehausens schärfste Kurve bleibt

Von Sabrina Trieger 17.12.2014, 02:11

In Seehausen soll ab dem Frühjahr der letzte knapp 700 Meter lange marode B246a-Abschnitt saniert werden. Warum im Zuge der Bauarbeiten die scharfe S-Kurve in Höhe des ehemaligen Bahnübergangs nicht begradigt werde, fragt sich der Seehäuser Edmund Reschke.

Seehausen l "Eine Entschärfung des B246a-Abschnitts, der in Höhe des alten Bahnübergangs als S-Kurve verläuft, wäre meiner Meinung nach mit der nun für 2015 geplanten Sanierung sinnvoll gewesen", meint Edmund Reschke aus Seehausen. Seinen Frust um die Frage, ob die Pläne um eine Begradigung der Strecke daran gescheitert wären, "weil sich hierfür angeblich kein Ansprechpartner bei der Bahn" gefunden habe, machte er jetzt in einem offenen Brief, adressiert an das Verkehrsministerium, Luft. "Es ist für den normalen Menschenverstand unbegreiflich, diese sich einmalig bietende Möglichkeit nicht zu nutzen. Die Bahn würde kein Gelände einbüßen, da es sich hier nur um eine Verschiebung handeln würde", erklärt er seine Sicht der Dinge. Regionalbereichsleiter Andreas Boehle von der Landesstraßenbaubehörde erklärt auf Nachfrage, dass das angesprochene Problem der Linienführung seit Beginn der Straßenbauplanung im Jahre 2009 in verschiedenen Varianten untersucht worden sei.

Da die Strecke zu den wichtigsten Zubringerrouten für den Schwerlast-Verkehr in Richtung Zuckerfabrik Klein Wanzleben zählt, hätten sich damals auch alle zuständigen Behörden für eine Begradigung des Straßenabschnitts entschieden, weiß Boehle zu berichten. "Dabei war allerdings auch die verkehrsberuhigende Wirkung der S-Kurve im Ortseingangsbereich diskutiert worden", fügt er hinzu. Nach mehreren Briefwechseln mit der Deutschen Bahn (DB), die die Strecke an die Deutsche Regionaleisenbahn verpachtet hat, hieß es im November 2009, dass die stillgelegte Route noch nicht eisenbahnrechtlich entwidmet worden sei. Für diesen Schritt sei eine sogenannte Entbehrlichkeitsprüfung erforderlich. Dafür müssten wiederum alle Fachbereiche der DB grünes Licht geben. Und genau dieses Signal blieb bis heute aus.

"Im März 2012 teilte uns die Bahn dann mit, dass die Überprüfungen noch nicht abgeschlossen seien und dies frühestens Anfang 2013 erfolgen könne. Unsere erneuten Anfragen im März und Juli 2013 blieben ohne Ergebnis."

Ohne offizielle Entwidmung und dem damit verbundenen Rückbau der Gleisanlagen sei eine Bebauung jener Flächen ausgeschlossen. "Deshalb mussten wir die Bauplanung für diesen Bereich der B246a ohne Begradigung fortsetzen, da der Baubeginn ja eigentlich schon für März dieses Jahres geplant war", erklärt der Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde. Für die nun schon beinahe einjährige Verzögerung des Baustarts hatte am Ende die verspätete Freigabe von Bundesmitteln in Höhe von 550000 Euro gesorgt.

Die Bauplanung sei indes abgeschlossen und der Bauauftrag bereits an die Strabag vergeben worden, heißt es auf Volksstimme-Nachfrage aus dem Wanzleber Bauamt. Seehausens schärfste Kurve bleibt damit so wie sie ist.

Die Sanierung des B246a-Abschnitts ist als Gemeinschaftsprojekt zwischen Trink- und Abwasserverband Börde (TAV) und der Stadt Wanzleben - Börde geplant worden. Die Stadt stemmt den Anteil für den Ausbau des Gehweges und der Nebenanlagen, erklärte Bauamtsleiter Olaf Küpper. Insgesamt investiert die Kommune rund 600000 Euro.