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Sülzetal-Gemeinderat muss Anfang 2015 über Zukunft des Hauses in der Mittelstraße 1 entscheiden Landärztin hat neue Bleibe gefunden

Von Mathias Müller 17.12.2014, 02:11

Die Gemeinde Sülzetal will im kommenden Jahr entscheiden, was mit ihrem Haus in der Mittelstraße 1 passieren soll. Wegen schwerer Baumängel ist die Hälfte, in der sich die DRK-Begegnungsstätte befindet, gesperrt. Die andere Hälfte, wo Landärztin Kathrin Becker praktiziert, darf weiter genutzt werden.

Osterweddingen l "Im Januar oder Februar kommenden Jahres muss der Gemeinderat eine Entscheidung treffen, wie die Mitglieder mit dem Objekt in der Mittelstraße 1 umgehen wollen", sagte am Dienstag Sülzetal-Bürgermeister Jörg Methner (SPD), der zusammen mit Bauamtsmitarbeiter Mathias Obinski das gemeindeeigene Haus besichtigte. Wie diese Entscheidung des Gemeinde- rates ausfallen werde, könne Methner aus heutiger Sicht nicht sagen. Sanierung, Verkauf oder Abriss seien denkbar.

Bei ihrem Arbeitsbesuch schauten die beiden Männer von der Gemeindeverwaltung in der Praxis von Allgemeinmedizinerin Kathrin Becker vorbei, die in der Osterweddinger Mittelstraße 1 praktiziert. "Die Gemeindeverwaltung hat nie gesagt, dass Frau Becker aus der Praxis muss", betonte Methner. Im Gegenteil. Eine Gemeinde wie das Sülzetal sei sehr daran interessiert, dass ein Ortsteil wie Osterweddingen eine Landärztin habe. Die Medizinerin könne ihre Praxis in der Mittelstraße 1 so lange weiter zur Behandlung ihrer Patienten nutzen, bis der Gemeinderat eine Entscheidung über die Zukunft des Hauses getroffen habe.

Schlimmer hat es indes die andere Seite des Hauses in der Mittelstraße 1 getroffen, die bislang von der DRK-Begegnungsstätte für Veranstaltungen wie Kaffeenachmittage für Senioren oder Dämmerschoppen genutzt wurde. Das jetzige Gebäude der Mittelstraße 1 bestehe aus zwei Einzelhäusern, die irgendwann einmal zusammengefügt worden seien, erklärte Baufachmann Obinski. Den Teil der DRK-Begegnungsstätte habe die Gemeinde sperren müssen, weil Gefahr im Verzug gewesen sei. Dort werde die Verwaltung zur Sofortsicherung 60 Stützen einziehen lassen. Die Kosten dafür bezifferte der Baufachmann bis März kommenden Jahres auf grob geschätzt 5 000 Euro. Die Stützen seien nur gemietet. Die Sicherung des Daches sei jedoch nur der Anfang. Das Haus in der Mittelstraße 1 biete ein Sammelsurium an Problemen, die zu lösen seien.

"Am 2. Dezember hat es ein Gespräch mit einem von der Gemeinde beauftragten Prüfstatiker gegeben. Inhalt des Gesprächs war die Statik des Objektes Mittelstraße 1. Der Prüfstatiker stellte sehr deutlich dar, dass aufgrund des baulichen Zustandes des Gebäudes eine Nutzung in dem vom DRK genutzten Teil nicht mehr verantwortet werden kann. Es seien sofortige Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erforderlich", teilte am Freitag Hauptamtsleiter René Kellner der Volksstimme mit. "Im direkten Anschluss an das Gespräch wurde der Geschäftsführer des DRK Wanzleben darüber informiert, dass die Gemeinde Sülzetal dem DRK die Nutzung des Gebäudes Mittelstraße 1 mit sofortiger Wirkung aus bautechnischen Gründen untersagt. In dem durch das DRK genutzten Bereich werden Stützen angebracht, die die Standsicherheit des Gebäudes gewährleisten sollen. Damit soll die Nutzung der Wohnung im Obergeschoss und der Arztpraxis vorerst gewährleistet werden. Hierüber wurde die Ärztin telefonisch und das betroffene Ehepaar in der Wohnung persönlich informiert", schrieb Kellner weiter. Es sei nie davon die Rede gewesen, dass das gesamte Haus ab sofort nicht mehr nutzbar sei.

Wie Kathrin Becker gestern im Gespräch mit Bürgermeister Jörg Methner betonte, sei sie sehr daran interessiert, weiter in Osterweddingen als Allgemeinmedizinerin zu praktizieren. Da die Zukunft des Hauses in der Mittelstraße 1 ungewiss sei, habe sich die Ärztin zusammen mit Osterweddingens Ortsbürgermeisterin Birgit Wasserthal (CDU) auf die Suche nach einer neuen Bleibe gemacht. "Wir haben ein neues Objekt in Osterweddingen gefunden", sagte die Medizinerin. Bis dieses Haus jedoch zur Arztpraxis umgebaut und andere Voraussetzungen erfüllt seien, werde es noch etliche Monate bis ins kommende Jahr dauern. Kathrin Becker werde ihre Patienten rechtzeitig über den Praxiswechsel informieren. Bis es soweit ist, praktiziert sie weiter in der Mittelstraße 1.